Sworn Enemy - The Beginning Of The End

Review

Junge, wer ist denn diesen New Yorkern auf den Schlips getreten? Gemessen an der Brutalität des Riffings und am Angepisst-Faktor der Vocals wohl ganz Manhattan! SWORN ENEMY beschwören auf ihrem Zweitwerk „The Beginning Of The End“ wirklich den Anfang vom Ende, denn wer dermaßen rücksichtslos durch die Rabatten wütet, kann nur eines im Sinn haben: pure Vernichtung!

Erfreulich fällt bei der hier vorliegenden Wuchtbrumme ins Gewicht, dass nicht stur der Metalcore-Zug vor sich hin downbeatet, sondern relativ oft eine Thrash-Kante ausgepackt wird, die Fans von SLAYER oder PANTERA ebenfalls gut reinlaufen könnte. Ein solches Double-Bass-Stakkato-Riff-Sperrfeuer muss man lange suchen. Und hat man es dann gefunden, kann man es kaum genießen, denn es rasiert einem sofort den Schädel ab, hehe! Brutaaaaal und produktionstechnisch von Tim Lambesis, seines Zeichens Shouter der Metalcore-Kings AS I LAY DYING, äußerst spektakulär in Szene gesetzt.

Ein Problem hat diese Platte jedoch: Manchmal verkommt die Präsentation des SWORN ENEMY-Oberarmumfangs zum reinen Selbstzweck und artet in blinde Kraftmeierei aus. Dem beruflichen Pitfighter dürfte dies bei der Gewaltätigkeitsrate von Tracks wie „Forgotten“, „We Hate“ oder „After The Fall“ egal sein. Alle anderen könnten sich aber vorkommen wie auf einer Mr. Universum-Ausscheidung, wo die Muskeln nur um ihrer selbst Willen gezeigt werden.

Anyway, ankreiden möchte man dies SWORN ENEMY nicht wirklich, denn sie lassen auf ihre eigene Art und Weise den frühen Geist des NYHC und seiner Idole wie SICK OF IT ALL oder AGNOSTIC FRONT wesentlich schwermetallischer weiterleben, weswegen „The Beginning Of The End“ allen Fans genannter Bands ans Herz zu legen ist. Diese Platte enthält die fetteste Riffkanonade seit Ewigkeiten. Aber selbst in diesem Fall ist weniger manchmal mehr… Oder fandet Ihr „Rambo III“ nicht auch einen Tick übertrieben?

25.09.2006
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