Tangent Plane - Project Elimi

Review

Es ist manchmal eine Bürde, Alben aus den Progressive-Bereich zu besprechen. Es gibt eine Vielzahl von Bands, die technisch einen super Job machen, sich aber dann ganz gerne in den selbst geschaffenen Songs derart verzetteln, dass es manchmal keinen Spaß macht, zuzuhören.

Im Falle des neuen Albums von TANGENT PLANE verhält es sich nicht ganz so schlimm, aber ähnlich. Die Jungs um Keyboarder Ralph Swan Krieger macht technisch alles richtig. Die Gitarren sind gut gespielt und klasse gemischt, die Keyboardpassagen betten sich gut in Stücke ein und wirken nicht zu dominant. Sänger Jan Michaelis klingt teilweise wie Roy Khan (KAMELOT), dabei allerdings nicht so markant und facettenreich.

Das kleine Dilemma der Scheibe liegt dabei eigentlich nicht an den Musikern, sondern an den Stücken. Diese sind aufgrund ihrer Länge wirklich sehr schwere Brocken, die man nicht so leicht verdauen kann. Nicht, dass jetzt der Vorwurf hochkommt, die Stücke aufgrund ihrer Länge zu verdammen, im Gegenteil. Gruppen wie FATES WARNING, DREAM THEATER und Co. schaffen es (meistens) locker, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, auch wenn die Nummer mal ne Ecke länger dauert. TANGENT PLANE neigen jedoch dazu, sich hin und wieder zu verzetteln bzw. das Ende nicht zu finden.

Natürlich gibt es auch Songs, die durchaus das Prädikat okay verdienen. „Borrow Me Your Dullness“ oder „One With The Lies“ können sich durchaus hören lassen und beweisen, dass die Band bzw. Bandleader Ralph Swan Krieger durchaus Songwriterqualitäten hat.

Insgesamt ist „Project Elimi“ eine zwiespältige Sache. Einerseits zeigen die Musiker klasse Leistungen, dann krankt das Album an durchschnittlichen Stücken. Auf der anderen Seite sorgt die gute Produktion wiederum für einen angenehmen Klang und passt hervorragend zu der Stilrichtung.

02.04.2011
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