Tangent Plane - Among Grey Masks

Review

Mit Eigenproduktionen ist es ja immer so eine Sache. Einerseits möchte man jungen, aufstrebenden Bands natürlich nicht ihr Produkt madig reden, andererseits ist man als Schreiber dem Leser gegenüber in der Pflicht, objektive Bewertungen abzugeben. Zum Glück gibt es aber auch Eigenproduktionen, die einen erst gar nicht in diese Bredouille bringen.

TANGENT PLANE haben mit „Among Grey Masks“ ein solches Album vorgelegt. Die Mannen um Keyboarder/Komponist Ralph Krieger spielen (auch wenn sie sich selbst nicht auf einen Stil festlegen wollen) Progressive-Metal. Sehr eigenständigen dazu. Nach dem obligatorischen Intro geht es mit „Wild Camber“ gleich in die (progressiven) Vollen. Ein wunderbares Wechselspiel zwischen vertrackten Rhythmen, harten Gitarren, breiten Keyboard-Teppichen und ruhigen Parts wird dem Hörer hier geboten. Das trifft natürlich nicht nur auf den Opener zu. Alle neun Songs auf „Among Grey Masks“ strotzen vor Spielfreude und vielen Ideen. Als Beispiele nenne ich hier mal das mit einer aggressiven Grundstimmung ausgestattete „War Heal Wounds“ oder das zunächst getragene und dann immer wieder heftig ausbrechende „Face Of Tomorrow“.

Man muss TANGENT PLANE auch ein Kompliment dafür machen, dass die ausnahmslos sehr guten Musiker sich nicht in Endlosfrickeleien verlieren und die Songs dadurch nicht mehr nachvollziehbar sind. Vielmehr ist die Stärke von „Among Grey Masks“, dass hier viele unterschiedliche Teile passend zusammengelegt werden, die Songs aber immer nachvollziehbar bleiben. Wenn man unbedingt einen Vergleich anbringen muss, so erinnern TANGENT PLLANE mich phasenweise an TOMORROW’S EVE. Auch von der Intensität der Kompositionen her.

Meine anfängliche Befürchtung, die Keyboards wären das dominante Element im TANGENT PLANE-Sound, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Ralph Krieger war schlau genug, allen Instrumenten gleich viel Spielraum zu lassen, was natürlich besonders „Eyes Will Fall“ (ein Highlight der Platte) mit seinen 13-Minuten zugute kommt. Ein weiterer Pluspunkt der Scheibe ist, dass Sänger Jan über ein sehr variabel einsetzbares Organ verfügt und den Songs so die richtige Atmosphäre verleihen kann.

Ein kleiner Kritikpunkt dieses wirklich guten, Albums ist, dass die Gitarren etwas mehr Pfeffer unter dem Hintern gebrauchen könnten. Daran kann man aber arbeiten. Proggies sollten auf der Myspace-Seite der Jungs vorbei schauen. Es lohnt sich definitiv!

10.06.2008

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