The Kandidate - Until We Are Outnumbered

Review

Es mag ja sein, dass die Dänen HATESPHERE zu den wichtigsten und durchschlagendsten Thrash-Bands Europas gehören. Der 2007 ausgestiegene Jacob Brendahl hat sicherlich einen enormen Beitrag zur Popularität der Band geleistet, und dass sein Herz auch noch für diese Musik schlägt, nachdem man getrennte Wege ging, ist so überraschend sicherlich auch nicht.

THE KANDIDATE heißt seine neue Band, die sich stilistisch völlig eindeutig an der alten orientiert. Und auch hier kann man sich erneut einiger Feststellungen nicht entziehen: THE KANDIDATE machen 32 Minuten lang ordentlich Lärm, die Produktion ist amtlich und weitestgehend makellos und Jacob brüllt mit seinem Organ immer noch sämtliche Löcher zu. Ein paar ganz nette Gitarrenleads gibt es auch, auch die lassen aber ständig Erinnerungen an HATESPHERE aufkommen. Das größte Manko von „Until We Are Outnumbered“ ist aber die Belanglosigkeit jedes einzelnen Songs. Von den zehn Nummern gibt es keinen einzigen, der dank einer einprägsamen Hook, einer griffigen Struktur oder eines irgendwie anders gearteten Hitpotenzials auffällt. Bei „Live A Lie“ klingt Jacob irgendwie emotionaler als bei den anderen Nummern, „Give Up All Hope“ versucht sich kurzzeitig an etwas herausstechenden Songteilen, wird aber, wie alle anderen Songs auch, von teilweise zwar etwas effektiven, aber völlig unstrukturiert eingestreuten Breaks verwässert. Die gesamte Scheibe setzt auf Highspeed, aus dem Metalcore (wer hätte es gedacht) entlehnte Breakdowns unterstreichen den eher verzweifelten Versuch nach mitreißenden Tempowechseln.

Vereinzelte Thrash-Freunde, die verstärkten Wert auf Härte legen, könnten mit dem Teil dennoch ihre Freude haben. So völlig ohne herausstechendes Songmaterial wird man für den überwiegenden Teil der Szene aber eher uninteressant bleiben. Das alles ist technisch gut umgesetzt, und in der Gesamtbetrachtung sicher nicht schlecht, aber „Until We Are Outnumbered“ wirkt insgesamt einfach so furchtbar substanzlos, dass es irgendwie auch egal wäre, wenn es dieses Album nicht gäbe.

20.01.2010
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