The Legion:Ghost - ...Two For Eternity

Review

THE LEGION:GHOST legen mit „…Two For Eternity“ zwar ihr Debütalbum vor. Als Newcomer kann man die gestandenen Herren aber wohl kaum bezeichnen. Dafür zeigen die Fünf, dass sie ihre jahrelange Erfahrung durchaus zu nutzen wissen, um einen feinen Metalcore-Cocktail zu mixen.

Das zeigt sich als aller erstes beim Sound der Platte. Denn „…Two For Eternity“ braucht sich hinter den Produktionen von Szene-Größen wie HEAVEN SHALL BURN oder KILLSWITCH ENGAGE nicht verstecken. Kein Wunder, stand mit CALIBAN-Gitarrero Marc Görtz doch ein absoluter Vollprofi hinter den Reglern. Aber ein fetter Sound allein reicht bekanntlich nicht für eine starke Platte. Wie steht’s also um die Songs?

Auch an dieser Front werden Genre-Fans wenig zu meckern finden. Dicke Breakdowns treffen auf virtuose Riffs. Ab und zu gesellen sich elektronische Synthie-Spielereien wie in „The End Of Tides“ hinzu. Wie so oft im Genre üblich wechseln sich brutale Shouts in den Strophen mit Klargesang im Refrain ab. Die Stärken von Frontmann Kevin Kearns liegen dabei definitiv bei Ersterem. Den Clean Vocals fehlt es häufig an der nötigen Stimmkraft, um die Melodien so groß wirken zu lassen, wie sie gerne wären.

Dadurch bleiben Refrains auch nicht so richtig im Ohr. Das ist wohl die größte Schwäche des Albums. Denn THE LEGION:GHOST gelingen keine Hits, die demnächst auf Konzerten jeder mitgrölen wird. Klar, hier ballert alles verdammt amtlich und handwerklich lassen die Rheinländer sowieso nichts anbrennen. Aber bis auf das als Video ausgekoppelte „Unwelcome“ und den Midtempo-Stampfer „Ghost“ haben die Songs nur wenig Wiedererkennungswert. Immerhin sorgen aber eine Menge Breaks dafür, dass es bis zum Schluss nicht langweilig wird.

Halten wir fest: THE LEGION:GHOST sind eine echte Bereicherung für ihre Szene. Auch wenn „…Two For Eternity“ noch ein bisschen was zur ersten Liga fehlt, ist der Truppe aus Köln/Aachen ein Album gelungen, das jeden Genre-Fan glücklich machen wird. Wer Metalcore etwas abgewinnen kann, darf bedenkenlos zugreifen.

19.09.2016

"Irgendeiner wartet immer."

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