To/Die/For - Samsara

Review

Volle sechs Jahre liegt die Veröffentlichung des letzten TO/DIE/FOR-Albums nun bereits zurück und nicht wenige haben spätestens nach der Trennung der Band im Jahre 2009 vermutet, dass es diesmal wirklich aus sei mit den Finnen, die für ihre zahlreichen Label- und Besetzungswechsel regelrecht bekannt geworden sind. Doch einmal mehr hat sich Bandkopf Jarno „Jape“ Perätalo aufgerafft und erneut eine zumindest teilweise neue Mannschaft um sie geschart, mit der er sich im Jahre 2012 in manchen Momenten so stark wie schon lange nicht mehr präsentiert.

Das zeigt schon der wahrlich hitverdächtige Opener “Kissing The Flames”, der den Hörer mit seinen knackigen Riffs und dem mitreißenden Refrain sofort packt – SENTENCED lassen grüßen. Zwar dürfte Japes raues, dunkles Organ nicht jedermanns Sache sein, doch dafür macht es den Sound von TO/DIE/FOR umso markanter und unverkennbarer. Ähnlich schmissig und energisch gehen die Finnen beim gelungenen IGGY POP-Cover “Cry For Love” und beim rhythmisch abwechslungsreichen “Hail Of Bullets” zu Werke, doch natürlich frönen TO/DIE/FOR auf “Samsara” auch den ruhigen Tönen, wobei besonders das mit einer an frühe TIAMAT erinnernden träumerischen Melancholie begeisternde Bombast-Monster “Folie A Deux” Erwähnung verdient. Zwar wird die Schwelle zum Kitschigen hier regelrecht übersprungen, das macht diesen Track jedoch nicht weniger wunderschön und einnehmend.

Dennoch lässt sich “Samsara” alles in allem nur im vorderen Mittelfeld der Punkteskala einordnen, denn zwischen diesen wirklich gelungenen Titeln finden sich leider auch so einige Filler, die ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hinplätschern und bei denen nicht selten sogar etwas Langeweile aufkommt, insbesondere dann, wenn TO/DIE/FOR zu sehr vom Gas gehen (“Love’s A Sickness”, “Someday Somewhere Somehow”). Leider finden sich diese Tracks auch noch größtenteils in der zweiten Albumhälfte, sodass der qualitative Unterschied umso deutlicher auffällt. Für Genre-Fans könnte “Samsara” aber dennoch interessant sein, reinhören schadet also nicht!

28.09.2012
Exit mobile version