Tortharry - Reborn

Review

So gefällt mir das: eine mir unbekannte Band und dann ein Infoblatt, das nicht mehr als eine freundliche Begrüßung und die Tracklist zu bieten hat! Also, was zur Hölle ist ein TORTHARRY?
Ein kurzer Blick ins Internet gab mir zwar keine Auskunft über die Bedeutung dieses doch etwas seltsamen Namens, dafür aber ein paar Informationen über die Band.

Mein erster Eindruck, es mit einem sensationellen Demo zu tun zu haben wurde gleich zerschlagen, so existiert die tschechische Combo seit 1991 und hat auch schon einige Alben veröffentlicht. Es ist schon komisch, daß TORTHARRY relativ unbekannt sind, da haben es schon untalentiertere Gruppen zu Ruhm und Ehre gebracht. „Reborn“ ist nämlich ein starkes Stück Death Metal, das es auch mit den Großen der Szene aufnehmen kann.

Nach einem schier endlosen Atmungskursintro, Darth Vader läßt grüßen, hacken TORTHARRY in bester CANNIBAL-CORPSE-Tradition los: heftige Drums, Gitarreneskapaden und ein Sänger, der tief röchelt aber auch an VADERs Peter erinnert, duellieren sich. Danach offenbart die Band ihre experimentelle Seite.
Zu den hochtechnischen Gewaltattacken gesellen sich immer wieder genreuntypische Elemente. Die Musiker stellen ihre beeindruckenden Fähigkeiten öfters zugunsten der Songs und der Atmosphäre in den Hintergrund. Und genau das macht „Reborn“ so interessant: es wird nicht nur durchgeballert die Jungs warten auch mit vielen coolen Ideen auf.

Die Palette des dabei verwursteten reicht von unidentifizierbaren Rock-(oder was auch immer)-Einflüssen („Return To The Void“), über Industrialanleihen („Tennosei No Tenshi“) und einem Akustikinstrumental („Dorotheum“) bis hin zu Doomsongs, die aber ganz zu meiner Freude gegen Ende wieder Fahrt aufnehmen („Night Mist“ und „Japanese Night“).
Dabei vermitteln TORTHARRY aber immer das Gefühl, daß hier intelligente Leute und nicht die stumpfen Holzhackerbuam am Werk sind.

Das diese Band nicht schon viel bekannter ist, ist mir wie gesagt völlig unerklärlich, da TORTHARRY exzellente Musiker sind, die auch gute Songs abliefern.
Deshalb sollten sich alle Leute, die sich für brutalen, aber auch facettenreichen Death Metal interessieren, „Reborn“ auf ihren Einkaufszettel schreiben!

28.04.2007
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