Totalt Jävla Mörker - Söndra & Härska

Review

Das erste kleine Erlebnis mit einer neuen Scheibe stellt sich meist schon ein, wenn man den unbekannten Bandnamen einfach mal nur durch Google jagt: Während mich der erste Link zu TOTALT JÄVLA MÖRKER direkt zur obligatorischen myspace-Seite schickt, offenbart schon das Exzerpt zur Bandhomepage mit den knackigen Eckpfeilern „Swedish punk/crust/grind/metal band „ worauf ich mich dieses Mal eingelassen habe.

Dabei klingt diese Formulierung eigentlich zu negativ, denn der Beginn „Söndra & Härska“ offenbart Vielversprechendes. Den Hardcore und Punkanteil darf man vor allem beim Schlagzeug suchen, das legt schon zu Beginn knackig los und blastet sich eindrucksvoll seinen Weg durch den Zungenbrecher “De Naglast Fast Mig Pa Korset“, Schwedisch müsste man können. Zumindest wenn man die Songlyrics und Liedtitel lesen möchte, allzu viel verstehen kann ich bei Sylens Vocals nämlich nicht. Macht aber nichts, auch wenn das Gekreische wenig Varianz zeigt, so ist es doch zweckdienlich. Das metallische Rahmengerüst liefert insbesondere das Black Metal Genre. Vom Gitarrensound zum stimmungsvollem Grundaufbau, düster und schmutzig, zieht sich seine modrige Note durch das gesamte Album. Und das kommt nicht von ungefähr, mit Victor Brandt steht immerhin der ehemalige SATYRICON-Bassist an den tief gestimmten Zupfsträngen.

Der Hardcore-Anteil wiederum manifestiert sich noch in einer weiteren Eigenschaft: der Kürze des Materials. Beim richtigen Songmaterial ist mit gut 4 Minuten Schluss, 2 Minuten und 30 Sekunden macht da schon den guten Durchschnitt aus. 12 Songs, 37 Minuten Gesamtspielzeit, das wars dann auch. Prinzipiell noch kein Reinfall, denn oft liegt in der Kürze ja die Würze, aber auch das gelingt auf „Söndra & Härska“ nur bedingt.

Nach dem guten Einstieg stellt sich nämlich schnell eine gewisse Langweile ein. Obwohl die Songs kurz sind zeigen sie sich relativ monoton, „Vem Formar Din Syn På Världen“ ist mit zwei sich abwechselnden Songteilen fast schon unverschämt simpel für ein 3:16 Lied einer Crustcore-Band.
Mit Song Nummer Fünf ist zwar nochmal ein Aufwärtstrend zu erkennen, insbesondere wenn klare Liedstrukturen zu erkennen sind und man auch einen Hauch von Groove im Sound fühlt. Dann wippt der Fuß zu „Världsfinansernas Kollaps“ oder „De Röstlösas Röst“ auch von alleine mit.

Am Ende der kurzen TOTALT JÄVLA MÖRKER Runde habe ich aber keinesfalls das Gefühl, musikalisch satt gemacht worden zu sein. Dazu fehlt es dem Werk an Substanz, ein paar gute Songs machen den Braten halt auch nicht fett. Die Assoziationen „pure Dunkelheit“ und „Depressionen“ kann man damit wahrscheinlich schon hervor rufen, allerdings vielleicht auf andere Weise, als es sich die Macher hier wahrscheinlich gewünscht haben. Cruster oder Hardcore-Hörer sollten vielleicht mal ein Ohr riskieren, der Rest findet hieran wahrscheinlich wenig Gefallen.

08.06.2009

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