Toxic Heart - Trailerpark Show

Review

Im Leben eines Musikjournalisten kommt es nur selten vor, dass er eine absolute Überraschung erlebt. Wenn es dann aber doch einmal passiert, dann ist man hoch erfreut. Genau wie der Verfasser dieser Zeilen es war, als er zum ersten Mal die EP “Trailerpark Show“ der Slowenen TOXIC HEART hörte.

Denn wer hätte schon gedacht, dass eine Band aus dem ehemaligen Jugoslawien einen aufregenden Mix aus Southern Rock, Country und Hard Rock spielt? Man kann den sieben Songs auf der Scheibe förmlich den Vibe der amerikanischen Südstaaten anhören und wenn er es nicht besser wüsste würde jeder Hörer sofort Stein auf Bein schwören, dass diese Combo von eben dort stammt. Trockene Wüsten, endlosen Highways, Mexikaner die in der Sonne dösen, Whiskey in der Kneipe eines verschlafenen Nestes – all diese Assoziationen drängen sich fast unwillkürlich auf wenn die Sounds von Mundharmonika, Banjo und Blechblasinstrumenten erklingen. Dabei ist das Quartett aber mehr als nur eine bloße Country-Band. Denn sie mischen diesen Klang mit dem schweren Groove des Southern Rock, der ihrer Musik eine gewisse Eingängigkeit verleiht. Dazu kommt auch immer mal wieder das ein oder andere Riff oder sogar ein kurzes Solo, das so auch von einer der großen amerikanischen Hard Rock-Giganten stammen könnte.

Und das alles hat auch noch den weiten Weg vom Balkan bis nach Deutschland gefunden, obwohl TOXIC HEART noch nicht einmal einen Label-Deal haben. Da kann man nur sagen: “Hut ab“. Dieser Umstand entschuldigt auch ein wenig die Tatsache, dass der Sound dieser Scheibe nicht immer ganz perfekt ist. Auch beim Songwriting müssen die Jungs in Zukunft noch einen Zahn zulegen. Bei der kurzen Spielzeit einer EP mag ihr Konzept, dass vor allem auf Gute-Laune-Rock in bester Südstaaten-Manier setzt, ja funktionieren. Es kommt hier sogar sehr kurzweilig rüber. Einem kompletten Album würde die ein oder andere zusätzliche Facette jedoch nicht schaden, um abwechslungsreicher zu erscheinen.

Dennoch kommt man nicht umhin, einen mehr als nur positiven Eindruck zu bekommen, wenn man ihre EP “Trailerpark Show“ hört. Sollten TOXIC HEART mit einem Satz beschrieben werden, wäre es dieser: THE BOSSHOSS mit Eiern!

30.03.2012
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