Tvinna - Two - Wings Of Ember

Review

Vor ziemlich genau drei Jahren haben TVINNA ihr Debüt „One – In The Dark“ veröffentlicht. Mit „Two – Wings Of Ember“ folgt nun Teil zwei eines Zyklus, der insgesamt vier Alben umfassen soll. Das Konzept dahinter orientiert sich an einer doppelten Symbolik – den vier Elementen und vier Lebensphasen. „One – In The Dark“ repräsentiert dabei das Element Wasser sowie Entstehung und Geburt. Nun folgt Feuer als Ausdruck von Kindheit und Jugend. Sturm und Drang sozusagen. Trotz einiger Besetzungswechsel steht das zentrale Duo Laura und Rafael Fella (FAUN bzw. ELUVEITIE) weiterhin. Auch die vom ersten Album bekannten Fiona Rüggeberg und Fieke van den Hurk sind immerhin als Gastmusikerinnen dabei. Zusätzlich gibt es Unterstützung von Fabienne Erni (ELUVEITIE) und anderen.

„Two – Wings Of Ember“ punktet mit Post-Rock-Momenten

Der Opener „Nénuphar“ ist trotz seiner relativen Kürze eher ein vollwertiger Track als nur ein Intro. Es handelt sich um die Vertonung des gleichnamigen Rilke-Gedichts, übersetzt ins Englische. Viel Atmosphäre und rückwärts abgespielter Text im Hintergrund sorgen für eine düster-geheimnisvolle Stimmung, die auf „Two – Wings Of Ember“ häufiger vorkommen wird. Meist herrscht allerdings ein folkig-poppiger Grundton vor, den der rezensierende Kollege bereits dem Debüt attestierte. Vor allem im Bereich Percussion liefern TVINNA immer wieder starke Momente, und auch einige Gitarren-Bonbons finden sich. Die Kombination ist angenehm proggy, ohne über das Ziel hinauszuschießen. Besonders positiv fallen „Irwahhên“ und „Fortress“ durch ihre Post-Rock-Gitarren auf.

TVINNA bieten ein harmonisches Spektrum an Emotionen

Im Mittelpunkt stehen bei TVINNA stets die Vocals. Dabei ist das Können der beteiligten Sängerinnen unstrittig. Die Pop-Lastigkeit des Gesangs ist allerdings Geschmackssache, und hier und da hätten die Vocals gerne etwas weniger davon abbekommen können. Zudem schmeichelt das sehr oft genutzte Stilmittel Mehrstimmigkeit nicht unbedingt allen Passagen, in denen es eingesetzt wird. Anderenorts passt es wiederum perfekt. „Two – Wings Of Ember“ hat düstere sowie positiv gestimmte Momente, zeigt sich mal melancholisch und mal verträumt. TVINNA decken so ein harmonisches Spektrum von Emotionen ab und bieten dabei stete Abwechslung. Durch einige schwächere Stücke wie beispielsweise „Dawn Of Mine“ und ausgerechnet „Wings Of Ember“ schrammen TVINNA aber an einer höheren Wertung vorbei.

16.02.2024

headbanging herbivore with a camera

Exit mobile version