Tyrant Eyes - The Darkest Hour

Review

TYRANT EYES spielen einen kernigen, erdigen und rifforientierten Power-Metal, der mich bisweilen an ICED EARTH erinnert. Das liegt vor allem an den tonnenschweren Riffwalzen, die sich, beispielsweise beim Opener „Night Of The Defender“, sehr tongewaltig über die Ohren des geneigten Hörers ergießen. Aber auch das düstere Gesamtfeeling der Platte mag an die Amis erinnern, und selbst bei Artwork und Farbwahl sind gewisse stilistische Verwandtschaften nicht ganz von der Hand zu weisen, seien diese nun beabsichtig gewesen oder nicht. Zuweilen sind die Refrains der einzelnen Songs aber fast zu eingängig für die US-Metal-Schule, so dass mehr europäische und vor allem deutsche Power-Metal-Traditionen gepflegt werden. Dann sollte schließlich auch das Quäntchen Gothic-Metal nicht unerwähnt bleiben, das beachtenswerter Weise seinen Weg in die Hexenküche der jungen deutschen Band gefunden hat, so dass man auch an Hybridenbands wie DARK AT DAWN erinnert wird. Die Klampfenabteilung der Truppe liefert alles in allem ordentliche Arbeit ab, die Keyboards lockern das Riffgerüst auf und verleihen den Songs einigen Schwung. Lediglich das Organ des Sängers schwächelt hier und da ein wenig, wenn sich der Shouter an etwas zu „halsbrecherischen“ Parts abmüht. „The Darkest Hour“ ist unterm Strich ein Album, was zwar alle offen eingestellte Freunde oben angesprochener Stilrichtungen erfreuen dürfte, aber vielleicht aufgrund der etwas schwer definierbaren Ausrichtung am Die-Hard-Fan scheitern könnte.

27.12.2002
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