Ulcerate - Everything Is Fire

Review

Zwei Jahre nach ihrem Debütalbum veröffentlichen ULCERATE ihr zweites Werk „Everything Is Fire“. Das Label bezeichnete den Stil der Kiwis ohne Umschweife als Black Metal, was mich widerum neugierig machte, las ich doch in der Vergangenheit eher was von technischem Death Metal.

Tja, und wie es so oft der Fall ist, rätsele ich darüber, wer eigentlich auf die Idee kam, die Neuseeländer in diese Schublade zu zwingen. Das ist nämlich, gelinde gesagt, Blödsinn. Zwar vermögen ULCERATE ab und an tatsächlich eine bedrohliche Stimmung, ähnlich derjenigen schwarzem Stahls, zu entfachen, doch viel eher bleiben sie dem Death Metal treu. Allerdings gibt es kein ödes brutalo-Geprügel, sondern verquere Melodiebögen, anspruchsvolle Riffs und ein scheinbar ziemlich willkürliches Songwriting. Nicht nur einmal versetzen mich die Jungens in Erstaunen, wie man selbst mit solch einer harschen Art, wie sie ihr Material präsentieren, dennoch in der Lage ist, Gänsehaut bei mir hervorzurufen. Auch der Sound ist schön staubig, klar, aber nicht übertrieben produziert. Wundervoll! Ein paar Abstriche gibt es dann aber doch, nach einer Weile wird „Everything Is Fire“ langatmig. Hat man erstmal die erste Überraschung verdaut und sich in den Songs zurechtgefunden, reizt es zumindest mich nicht mehr so sehr, weiter zu lauschen und auch der Fronter ist auf Dauer einfach zu eintönig.

Ganz abgesehen davon ist ULCERATE aber ein interessanter Zweitling gelungen, der mich mehr oder weniger begeistern kann. Wie gesagt, Black Metal-Einflüsse kann ich zwar nicht gerade viele ausmachen, doch wirkt das Material weit eigenständiger und ergreifender als ein Großteil im Death Metal. Ich werde den Namen auf alle Fälle im Kopf behalten.

22.03.2009

Chefredakteur

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