Ultra-Violence - Operation Misdirection

Review

Die Stanley-Kubrick-Nerds von ULTRA-VIOLENCE bringen mit „Operation Misdirection“ ihre dritte Platte an den Start. Alex und seine Gang zieren ausnahmsweise nicht das Albumcover. Doch auch das aktuelle Motiv ist eine wenig subtile, aber sehr coole Anspielung auf den Filmklassiker „Clockwork Orange“. Aber wir sind ja hier, um über Musik zu sprechen und die ist dem Bandnamen entsprechend brachial.

ULTRA-VIOLENCE bieten Abwechslung

Doch schon das eröffnende „Cadaver Decomposition Island“ überrascht mit einem melodischen Break, der an TRIVIUM erinnert. Spätestens das darauffolgende Akustik-Outro beweist, dass ULTRA-VIOLENCE als Musiker gereift sind. Den Höhepunkt dieser Entwicklung bildet das melancholische, sehr gelungene Instrumentalstück „The Stain on My Soul Remains“. Old-School-Thrasher kommen deshalb aber nicht weniger auf ihre Kosten als bei den Vorgängeralben. Knackige Songs wie „Welcome To The Freakshow“, das punkige „The Acrobat“ oder die Neuaufnahme „Spell Of The Moon“ (ursprünglich schon auf dem Debüt erschienen) geben ohne Umschweife auf’s Fressbrett.

„Operation Misdirection“ strauchelt

Der Großteil des Songmaterials ist allerdings recht komplex geraten. Das kommt „Operation Misdirection“ leider nicht immer zugute. Ein paar Straffungen hätten hier und da durchaus gut getan, denn viele Songideen werden einfach unnötig in die Länge gezogen. Dafür überzeugt die fette Produktion in allen Belangen. Das Schlagzeug hämmert mit ordentlich Wumms aus den Boxen und die Gitarren klingen angemessen rotzig. Des Weiteren ist der Basssound auf „Operation Misdirection“ sehr auffällig geraten. Ähnlich wie auf der letzten HAVOK-Platte „Conformicide„, ist der Tieftöner im Mix sehr prägnant und bekommt ein paar coole Hooks zugespielt. Auf der nächsten Platte gerne mehr davon!

Insgesamt haben ULTRA-VIOLENCE sich durch zu hohe Ambitionen selbst ein Bein gestellt. Etwas mehr Stringenz im Songwriting hätte „Operation Misdirection“ definitiv gut getan. Die straighten Nummern der Platte zeigen nämlich das Potential der Italiener. Und mit dem supercoolen DIRE STRAITS-Cover „Money For Nothing“ hat die Band auch einen astreinen Hit am Start. Dagegen stinkt die GUS G.-Version aus dem Frühjahr ganz schön ab.

05.08.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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