Unantastbar - Rebellion

Review

Hmm, kein Promoflyer dabei, stattdessen zog es das Label vor, das Digi-Pack zu verstümmeln. Hier werden Prioritäten offensichtlich falsch gesetzt. Nun, gut, weiter im Text. Der Bandwebsite entnehme ich, dass UNANTASTBAR aus Südtirol stammen. „Rebellion“ ist das zweite Album des Quintetts.

Geboten wird Oi!-Punk, der durchaus auch mal in Street-Rock-Bereiche wandert. Die Einflüsse werden recht schnell klar und erstrecken sich von den Landsleuten FREI.WILD über die ÄRZTE, VOGELFREI, bis zu den ONKELZ. Die Jungs verstehen ihr Metier und machen technisch nichts verkehrt. Sänger Joggl hat eine schön rauhe Stimme mit viel Ausdruckskraft. Sein Organ kristallisiert sich so ein bisschen als Markenzeichen heraus.
Die Musik ist genremäßig einfach gehalten und offenbart keine kompositorischen Wunder. Es geht geradlinig und zumeist schwungvoll zu Werke. Dabei wird aber durchaus Energie versprüht, wofür nicht zuletzt die knackigen Riffs verantwortlich sind. Die Songs gehen flott ins Ohr, wenngleich sie sich nicht maßgeblich von Kompositionen der diversen Vorbilder unterscheiden. Doch Tracks wie der eindringliche Live-Motivator „Steh Auf!“, das kritisch-arschtretende „Rebellion“ und die druckvoll marschierenden „Ohne Preis kein Fleiß“ und „Blick nach vorne“ machen richtig Laune und aktivieren die Muskulatur fast ganz automatisch.

Über die Gesamtdauer schleichen sich allerdings auch einige schwächere Songs ein. Außerdem fehlt mir so ein wenig die Eigenständigkeit. UNANTASTBAR sind zwar keine langweiligen Kopierer, doch noch ein paar mehr eigene Merkmale wären nicht schlecht. Im Fazit kommt so nur eine Wertung im vorderen Mittelfeld heraus. Genrefans sollten dennoch eine Hörprobe in Anspruch nehmen.

16.10.2009
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