Varathron - Untrodden Corridors Of Hades

Review

Huch, seit „Stygian Forces Of Scorn“ sind schon sechs Jahre vergangen … krass, wie schnell das manchmal läuft. Allerdings ist es ja nicht so, als hätte man VARATHRON nach ihren letzten Alben großartig vermisst. Gewiss, Schlechtes haben die Griechen in ihrer mittlerweile 26-jährigen Karriere nie abgeliefert. Aber die letzten beiden Alben – neben dem genannten „Stygian Forces Of Scorn“ (2009) auch dessen Vorgänger „Crowsreign“ (2004) – waren eben mittelmäßige Werke: zu viel Midtempo, zu wenige packende Ideen, zu beliebiges Songwriting. Das hat sich auf dem neuen, fünften Album der Band ein Stück weit gebessert – und trotzdem ist auch „Untrodden Corridors Of Hades“ kein Meilenstein geworden.

Zumindest sind VARATHRON wieder flotter am Werke: Mid- und Downtempo gibt es zwar immer noch, und das nicht zu wenig, aber alles in allem klingt „Untrodden Corridors Of Hades“ schneller als seine direkten Vorgänger. Was die Abwechslung zwischen schnell und langsam(er) angeht, ist das Viertwerk der Griechen fast mit „Antithesis“ von SECRETS OF THE MOON zu vergleichen, und auch stilistisch kommt dieser Vergleich grob hin. Nur grob – zumindest das muss man der Band lassen: Einen eigenständigen Stil haben sie über die Jahre irgendwo entwickelt, sodass weitere Vergleichsgrößen schwer zu finden sind. Aber was nützt das, wenn es an atmosphärischer Dichte, an Intensität und an emotionalen Höhepunkten fehlt? Denn VARATHRON schaffen es auf „Untrodden Corridors Of Hades“ nicht, ihre ordentlichen bzw. teils richtig guten Ansätze zu einer Klimax zu treiben und den Hörer am Kragen zu packen.

Klar, der Opener „Kabalistic Invocation Of Solomon“, das darauffolgende „Realm Of Obscure“ oder der abschließende Höhepunkt des Albums, „Delve Into The Past“, haben ihre Momente – im letztgenannten Fall kann man sogar von einem richtig guten Song sprechen. Das ändert trotzdem nichts daran, dass „Untrodden Corridors Of Hades“ unter dem Strich zwar einen besseren Eindruck als seine direkten Vorgänger hinterlässt, aber nicht richtig aus dem Durchschnitt ausbrechen kann.

19.11.2014
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