Vintersorg - Ödemarkens Son

Review

Naturkind VINTERSORG huldigt ein weiteres mal seiner Mutter und nicht versiegenden Inspirationsquelle, der Natur. Einer Windböe gleich, die einerseits sanft das Gesicht umspielt, mit kühlender Hand die Wange streift, aber auch gewaltige, rohe Kräfte in sich birgt, im nächsten Moment entfesselt, mit tausend Händen an der Landschaft zerrend, durchziehen die Oden an die Natur die heimische Atmosphäre. Das wir seine Faszination, Verehrung für die Lebensspenderin Natur nur in musikalischer Hinsicht nachvollziehen können, da alle Texte in Schwedisch verfasst wurden, ist dem Solokünstler auch bewusst, so das seine Hoffnung darin besteht, seine Gefühle wenigstens anhand der Gesangslinien für andere spürbar werden zu lassen. Gerade seine eigenwillige, aber durchaus sehr sympathische Stimme, in der ein Hauch von Melancholie mitschwingt, zeichnet VINTERSORG, das Projekt ebenso wie den Musiker, neben der musikalisch dargebotenen Mischung aus Epik und nordischer Rauheit aus. Ein wenig milder scheint das Klima geworden zu sein, denn die stürmischeren Passagen sind leicht zurückgegangen, was aber auf keinen Fall die Qualität der Platte mindert, obwohl mich der Vorgänger „Till Fjälls“, in dem er wohl mehr den schneebedeckten Gipfeln sein Augenmerk schenkte, noch mehr in seinen Bann gezogen hat.

11.01.2000
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