Vintersorg - Visions From The Spiral Generator

Review

Standen die ersten VINTERSORG-Veröffentlichungen („Till Fjälls“ und „Ödemarkens Son“) noch eindeutig im Zeichen von gut gemachtem Viking/Pagan-Metal, so konnte man bereits auf dem letzen Output „Cosmic Genesis“ eine etwas progressivere Linie ausmachen. Diese wurde nun auf „Visions From …“ konsequent weitergeführt, was einigen Die-Hard-Fans übel aufstossen könnte. Persönlich schätze ich diese Entwicklung jedoch ausserordentlich, da mir die CD auch nach häufigem Anhören immer wieder neue Details zu bieten hat und jeder Hördurchlauf somit zum kleinen Abenteuer wird, bei dem der Alltag vor den Toren bleibt. Obgleich durchaus noch einige folkige Parts in die Songs miteinbezogen wurden, liegt das Hauptaugenmerk nun auf progressiv-düsteren Songstrukturen, die durch interessante Melodylines aufgelockert werden. Aufgrund der Hinzunahme von Bassmonster Steve DiGiorgio (DEATH, SADUS,TESTAMENT) und des BORKNAGAR-Drummers Asgeir Mickelson wusste man den erhöhten technischen Anspruch auch spielerisch adäquat umzusetzen.

Die musikalische Abgedrehtheit, die in meinen Ohren aber nie zerfahren oder gekünstelt klingt, wird durch ein interessantes textliches Konzept untermauert, welches sich um philosophische und mathematische Spiralnebel dreht, deren Abbild uns im Grossen wie im Kleinen täglich begegnet – auch der Rauch meiner Zigarette kräuselt sich gerade nebulös vom Aschenbecher in Richtung geöffnetes Fenster während ich dieses Review schreibe.

Zuguterletzt stimmen bei diesem Album auch das passend gewählte Coverartwork und die Produktion, welche etwas moderner als bisherige VINTERSORG-Scheiben tönt, so dass ich hier für aufgeschlossene Düsterfans eine uneingeschränkte Kaufempfehlung erteilen kann. Anspieltipps: „E.S.P“. „Mirage“ ; „The Explorer“

23.07.2002
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