Waltari - Rare Species

Review

Durchgeknallt waren die Finnen WALTARI ja schon immer. Dies stellen die Jungs auch mit ihrem neuen Album „Rare Species“ wieder unter Beweis. Wenn ich mir so ihre „Yeah!, Yeah! Die! Die! – Death Metal Symphony in Deep C“ anhöre, scheint von den einstigen musikalischen Roots gar nichts mehr übriggeblieben zu sein. Dies ist eine Tatsache, die schon seit ihrem Erfolgsalbum „Space Avenue“ in die Gemüter ihrer Fans geflossen ist. Gerade jetzt wurde dies mit „Rare Species“ wieder erneut bestätigt. Die Band bietet modernen Crossover, der mit Metal ansich nicht mehr viel am Hut hat. Scratches, Samples, Loops und technoähnliche Sounds dominieren nach wie vor und werden wohl so manchen unaufgeschlossenen Metaller vor den Kopf stoßen. Dabei ist das Album, vorausgesetzt man versucht etwas tiefer in die Substanz einzutauchen, gar nicht mal so belanglos. WALTARI entwickeln auch auf „Rare Species“ wieder ihren typischen Stil, unfaßbare Melodien in ein metallisch poppiges Gewand zu bringen, die sich sehr schnell als Ohrwürmer entpuppen. Discofunk meets Metal, eine Idee die zwar nicht mehr ganz so neu ist, aber im Vergleich zum metallischen Rap doch noch nicht gänzlich ausgelutscht ist. Hier kann man noch wahre Innovation beweisen und dem modern eingestuften Hörer mit melodischen Songs wie „Dreamworld“ oder dem fast HipHop-affinen „Quick as a day“ dienen. Der Virus WALTARI verbreitet sehr schnell seine clubtaugliche Atmosphäre und erreicht in der Verknüpfung des alten Dancehits „No Limit“ – von 2 UNLIMITED mit MEGADETH´s „Symphony of Destruction“ seinen wahrlich seltsamen aber zugleich genauso hoch explosiven Scheitelpunkt. WALTARI haben es auch mit ihrem neuen Album wieder geschafft, ihre Figur zu wahren und bieten jedem aufgeschlossenen Metaller, aber auch Crossoverfans, ein überzeugendes Album, bei dem man aber die idealistischen Ansichten Otto-Normalmetallers etwas vergessen sollte. Wer das kann, der wird an „Rare Species“ seine wahre Freude haben.

26.05.2004
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