Waltari - Nations’ Neurosis

Review

Galerie mit 25 Bildern: Waltari – Rock Hard Festival 2024

Die wichtigste Neuerung vorweg: WALTARI haben ihr neues Album „Nations‘ Neurosis“ in kleiner Besetzung eingespielt und bestehen heuer aus Mastermind Kärtsy Hatakka, dem langjährigen Drummer Ville Vehviläinen sowie den beiden neuen Gitarristen Eero Nykänen und Jakke Setälä. Sinnlos zu erwähnen, dass die beiden echte Experten an ihren Instrumenten und ziemlich flink auf den Saiten unterwegs sind. Trotz dieser Änderungen zählt am Ende aber der Wahlspruch auf der offiziellen Website: „The crazy Finns are here for everyone’s joy!“

WALTARI in kleiner Besetzung

Und „Nations‘ Neurosis“ ist auch eine Freude, trotz des mit Apostroph sperrigen Titels und des für WALTARI-Verhältnisse untypisch unbunten Covers. Erster Eindruck: Die Songs klingen diesmal aber kompakt und gitarrenlastig. Zweiter Eindruck: Der erste Eindruck täuscht. Also gar nicht mal so sehr, dass die Songs ausschweifend und elektronisch wären, sondern dass sich bei den 15 Songs eigentlich genau die Crossover-Mischung wiederfindet, die man von WALTARI gewohnt ist.

Vom breitbeinig gerifften Opener „Nature Rules“ geht es über das mit fernöstlich angehauchten Melodien gepimpte „Open The Gate“ bis zum schrammeligen Punkrocker „Do You Accept“. „Breakfast In Eiffel Tower“ ist mit fett pluckernden Synthies aufgemotzt, „Kill For Sport“ dafür mit Double-Bass-Drums angetrieben und entsprechend thrashig-flink – und bei „Diversity“ lebt Frontmann Kärtsy sein Faible fürs Rappen aus. „Higher“ geht diesbezüglich sogar noch einen Schritt weiter und ist mit seinem Autotune-getränkten Gesang für die aktuellen Grusel-Charts eigentlich prädestiniert. In dieser Dosis erträgt man als alter Fan aber auch das.

Auf „Nations‘ Neurosis“ ist also alles an Bord, und das gilt natürlich auch für den allen Songs gemeinsamen Nenner: Egal was kommt, Hauptsache der Refrain ist eingängig. WALTARI wenden also wieder das alte ROXETTE-Motto an: „Don’t bore us – get to the chorus“. Da kann der Start noch so skelettiert gerifft sein, wie in „Major Mistake“, sobald der Refrain einsetzt, ist die große Poppigkeit angesagt. Natürlich wird die Grenze zur Cheesiness das eine oder andere Mal überschritten, aber das ist doch genau das, was man von WALTARI erwartet. Genauso wie die Tanzbarkeit, Unbekümmertheit und die Scheuklappenfreiheit.

„Nations‘ Neurosis“: Poppigkeit und Bandgefühl

Nochmal zum ersten Eindruck: Dass „Nations‘ Neurosis“ gitarrenlastig wirkt, ist vielleicht doch nicht so verkehrt. Jedenfalls vermitteln immerhin ein paar der 15 Songs den Eindruck von 1992, als die Finnen in erster Linie auf die Bandkonstellation mit Schlagzeug, Bass und Gitarren setzten und daraus das Maximum herausholten. Dass das neue Album dieses Gefühl noch einmal erweckt, ist zweifellos ein Pluspunkt. Und dass „Nations‘ Neurosis“ überzeugt, keine Einbildung. Jeder mag bei der Fülle an Songs andere Favoriten haben, aber unterm Strich ist die Scheibe eine, die nirgendwo Kompromisse macht: Weder beim Sound noch bei den Songs oder dem Spaßfaktor.

WALTARI – „Major Mistake“

WALTARI – „Higher“

Shopping

Waltari - Nations' Neurosis (Digipak)bei amazon16,98 €
16.05.2025

- Dreaming in Red -

Shopping

Waltari - Nations' Neurosis (Digipak)bei amazon16,98 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37706 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare