Waylander - Reawakening Pride Once Lost

Review

Ein klischeehafter Titel, ein Logo und ein Cover, das nach True Metal aussieht und Pagan Metal, das weckte schon die schlimmsten Befürchtungen meinerseits. Aber ganz so schlimm kam es dann doch nicht.

Easy Listening ist bei den Iren angesagt, die hiermit ihr Debüt vorlegen. Rockige bis Death-Metal-beeinflusste Musik mit Folkeinschlag hat man hier aufs Plastik gepresst. Und so schlecht klingt das ganze auch gar nicht, es ist lediglich etwas monoton und die eingesetzte Flöte wird auch nicht sehr abwechslungsreich eingesetzt, ist dafür aber umso eingängiger und klingt, als ob man eine 8-jährige Schülerin aus ihrem Flötenunterricht vor’s Mikro gezerrt hätte.

Es werden BLACK SABBATH, SKYCLAD und IRON MAIDEN als Einflüsse genannt, was ich durchaus nachvollziehbar finde, bloß nach den ebenfalls genannten SLAYER-Inspirationen habe ich vergeblich gesucht. Auf jeden Fall schaffen WAYLANDER es mehr oder weniger, atmosphärische Klangteppiche zu schaffen, die sie aber leider jäh wieder zu zerstören wissen. Ob das Absicht ist oder nicht, sei einmal dahingestellt. Ich kann es mir nur schwerlich vorstellen.

Ich würde auch nicht sagen, daß das vorliegende Album unausgereift wäre oder gar lieblos zusammengespielt, doch zumindest bei mir will der Funken einfach nicht überspringen. Als nette Entspannungsmusik ist „Reawakening Pride Once Lost“ allemal geeignet.

Zu den Texten kann ich mich nicht äußern, sie liegen mir nicht vor. Sie sind zwar zu verstehen, doch ich vermochte es nicht, so tief in die Songs einzudringen, daß sie mich sonderlich interessiert hätten. Aus meiner Sicht handelt es sich einmal mehr um eine CD, die man beim ersten durchlauf ganz nett findet, sie vielleicht noch ein zweites Mal hört, um sie dann jahrelang im Regal vor sich hinstauben zu lassen.

Wer noch nach etwas Einschlafmusik sucht, sollte Probehören. Vielleicht wirds ja nächstesmal besser.

24.08.1998
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