Waylander - Kindred Spirits

Review

In Anbetracht der vielen Jahrhunderte, die die Nordiren WAYLANDER mit ihren Texten in die Tage ihrer kriegerischen keltischen Vorfahren zurückreisen, mögen die vier seit dem Erscheinen des letzten Langeisens „Honour Amongst Chaos“ vergangenen Jahre verschwindend gering sein. In unserer so rastlosen Zeit reichen sie aber oftmals schon aus, um beim Groß der alten Freunde in die Tiefen der Erinnerung zu stürzen.

Programmatisch für die musikalische Marschrichtung des neuen, nunmehr vierten Albums „Kindred Spirits“ steht der Titel des Stückes „A Path Well Trodden“, denn das Sextett bewegt sich nach wie vor ausschließlich auf bekanntem Pagan/Folk Metal-Terrain. Doch WAYLANDER kommen diesen Pfad stolz, kraftvoll und erwachsen, doch auch mit immer noch jugendlichem Elan entlang: Schnelle, scharfe Gitarrenläufe, heiserer, angrifsslustiger Gesang von Ciarán O’Hagan und die mannigfaltigen Folk-Instrumente – Dave Briggs ist zuständig für Tin Whistle, irische Bouzouki, Mandoline und Bodhrán – bringen rasch an den imaginären Waldrand, in dessen Schutz sich die Krieger auf die kommende Schlacht vorbereiten, die Schwerter schärfen, sich Schutzrunen aufmalen und sich in einen leichten, Mut und Kampfeslust beflügelnden Rausch trinken.

Mal zeigt man sich eingängig, aber dennoch hart wie bei „Echoes Of The Sidhe“ mit Mitgröhl-Refrain und „Quest For Immortality“ mit seinen Chorgesängen, mal wütend bis berserkerhaft wie mit den jeweils von einem markerschütternden Schrei eröffneten „Lámh Dearg“ und „Of Fear And Fury“ – oder auch anmutig, wie ihr Konterpunkt, das von ruhiger Erzählstimme geprägte Zwischenspiel „Grave Of Giants“. Mit einer der im Vergleich zu den ersten drei Scheiben leider nur noch wenigen gesprochenen Passagen wartet auch „Twin Fires OF Beltíne“ auf und lässt einen glauben, der Beschwörungsformel eines alten, Ehrfurcht gebietenden Druiden zu lauschen. Auch wenn solche atmosphärischen Einsprengsel rar gesät sind und von den Folk-Instrumenten nur die Flöte häufiger präsent ist, schiebt man mittels zahlreicher Tempowechsel und eines ansehnlichen Riff-Reichtums der Monotonie von vornherein den Riegel vor.  

WAYLANDER gelingt das, an dem zahllose Musiker im fortgeschrittenen Karrierestadium scheitern: Auch nach langer Zeit im Geschäft und trotz mittlerweile hörbarer Professionalität konnten sie sich ihre Seele bewahren, lassen die Flammen der wilden Anfänge immer noch lodern. Nur ganz große, magische Momente fehlen. „Kindred Spirits“ ist ein sehr metallisches, direktes Album geworden, der keltisch-folkige Umhang saß beim Vorgänger „Honour Amongst Chaos“ noch fester. Dieses Werk war damit nicht zwangsläufig besser, doch noch abwechslungsreicher.

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30.06.2012

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