Wizard - Of Wariwulfs And Bluotvarwes

Review

„Of Wariwulfs And Bluotvarwes“? Was sind denn das für merkwürdige Kreaturen im Albumtitel? Es handelt sich wohl um Wesen aus der Hagen von Stein-Trilogie des Wuppertaler Fantasy-Autors André Wiesler. Denn diese Geschichten bilden den konzeptionellen Hintergrund des neuen WIZARD-Werkes. Somit verlässt das deutsche True-Metal-Aushängeschild textlich die nordischen Göttergefilde und befasst sich stattdessen mit heimischer Fantasy-Literatur.

Der Sound verändert sich dadurch natürlich nicht. Nach wie vor haben wir es mit Power Metal und Speed Metal mit true-er Ausrichtung zu tun. Und WIZARD lassen in dem Sinne auch nichts anbrennen und vermischen wieder kräftige Energie mit eingängen Konstrukten, einprägsamen Melodien und einer klug bemessenen Portion Pathos.
Stücke wie der epische Titeltrack, das kraftvolle „Undead Insanity“, die hymnischen „Taste Of Fear“ und „Wariwulf“, der düster angehauchte Stampfer „Messenger Of Death“, das straighte „Sign Of The Cross“, das dynamische, fast thrashige „Hagr“ oder das schwerfällig walzende, dafür aber umso mächtigere „Hearteater“ vereinnahmen schnell die Gehörgänge und erfreuen das Herz der True- und Power-Anhänger. WIZARD komponieren wieder durchweg auf hohem Niveau und vermeiden Hänger und Filler.
Auf „Of Wariwulfs And Bluotvarwes“ zündet vielleicht nicht gleich alles beim ersten Hördurchgang. Doch dafür entdeckt man mit jedem Durchlauf neue interessante Momente und Passagen. Das Songwriting stellt sich insgesamt als recht abwechslungsreich und vielseitig heraus.
Technisch ist der Auftritt der Truppe, die erstaunlicherweise seit der Gründung im Jahre 1989 noch immer im selben Line-Up musiziert, absolut fehlerfrei. Sehr stark finde ich die Gesangsleistung von Sven D’Anna. Er überzeugt durch eine enorme Ausdruckskraft und setzt seine kräftige, markante Stimme zudem äußerst variabel ein.

Wer mit WIZARDs true-em Power Metal früher nichts anfangen konnte, wird wohl auch einen Bogen um „Of Wariwulfs And Bluotvarwes“ machen. Für Genre-Anhänger offenbart sich dagegen ein musikalisches Highlight des Jahres.

13.03.2011
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