Wolfbrigade - Damned

Review

Wenn die Wölfe wieder zu heulen beginnen, oder noch besser gesagt, wenn die Wölfe wieder beginnen zu beißen, dann ist Alarm in der Hardcore- und Crust-Szene angesagt. „Damned“ schimpft sich das neue Album der Schweden WOLFBRIGADE und der Name macht der Scheibe auch alle Ehre, denn sie ist einfach verdammt gut geworden. Als Liebhaber der Band und Besitzer aller Alben behaupte ich jetzt auch einfach mal in den Raum hinein, dass „Damned“ das Beste ist, was die Band unter dem Banner WOLFBRIGADE bis jetzt veröffentlicht hat. Ob das vorliegende Album auch „Lycanthro Punk“ (von 1997, damals noch unter dem Banner WOLFPACK) toppt, dessen bin ich mir noch unsicher, aber das spielt auch keine Rolle und soll an dieser Stelle lediglich als persönlicher, subjektiver Gedankengang gewertet werden. Fakt ist, die Scheibe knallt und nur darum geht es.

Als erstes fällt der sehr saftige Sound auf, der stark an den Stockholm-Sound Anfang der 90er erinnert und dem Album keinen besseren Boden bieten könnte. Die Gitarren sägen dir fett die Lauschlappen ab, das Schlagzeug knüppelt sich brutal durchs Gebälk und Mr. Brüllwürfel Micke rüpelt sich ebenfalls schön dreckig durch die 12 Songs. Immer flott im D-Beat werfen uns die Jungs eine Granate nach der anderen vor die Füße und zeigen damit einmal mehr, dass der gute alte Crustcore noch lange nicht tot ist. Ich glaube, dass es auch nicht vermessen ist, WOLFBRIGADE als die letzte Bastion in ihrem Genre zu betiteln. EXTREME NOISE TERROR waren zwischenzeitlich in die Metal-Ecke abgedriftet. Zwar sind sie mit ihrem letzten Album „Law Of Retaliation“ zurück zu alten Tugenden gekehrt, jedoch haben diese meiner Meinung nach erstmal wieder einiges an Boden gut zu machen, bevor sie imstande sind, auf den Thron zurück zu kehren. WOLFBRIGADE waren sich dafür stets ihrer Linie treu und haben sich übrigens trotz des zugegeben provokanten Bandnamens politisch immer klar und eindeutig geäußert. Braune Scheiße hat hier keinen Platz! Zur Erinnerung: Das war seinerzeit übrigens auch der Grund, sich umzubenennen. Es gab Verwirrungen bzgl. des des alten Bandnamens, weil eine rechte Drecksband existierte, die sich genauso nannte.

Wie dem auch sei, „Damned“ gibt kräftig aufs Maul, ist aber auch gespickt mit vielen tollen Melodien, die den typischen Crustcore-Sound deutlich aufwerten und verfeinern. Wer es stürmisch liebt und keine Verschnaufspausen benötigt, dem seien WOLFBRIGADE und besonders dieses Album hier allerwärmstens ans Herz gelegt. Besser kann man sich die D-Beat-Vollbedienung anno 2012 nicht besorgen lassen. Holt es euch, zieht es euch rein, haut alles kurz und klein und schwenkt die Fäuste. Geiles Zeugs!

17.06.2012
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