Wyrmwoods - Gamma

Review

Es raschelt wieder in den WYRMWOODS, denn der alleinige Protagonist dieses finnischen Projektes, Nuurag-Vaarn, vermengt auf „Gamma“ zum dritten Mal in voller Länge etwas, das im weiteren Sinne als Black Metal durchgeht, mit allerhand klanglicher Seltsamkeiten, die das Ambient-Spektrum so hergeben. Die vom geschätzten Vorredner Santel zur Besprechung des Debüts „Earth Made Flesh“ erwähnten ORANSSI PAZUZU seien hier zumindest in ihrer „Kosmonument“-Inkarnation in Erinnerung gerufen, wobei die Sache bei WYRMWOODS ein bisschen weniger kosmisch ausfällt.

KURZ NOTIERT: Wie nachhaltig ist die Schrägheit von WYRMWOODS?

Es ist überhaupt schwierig, zu sagen, wohin der Sound eigentlich gehen soll. Die Gitarren klingen verschnupft und die gutturaleren Vocals ziemlich abgezehrt. Beides wirkt vor dem Backdrop einer ansonsten ziemlich druckvollen Produktion durchaus gewollt. Damit, aber auch hinsichtlich der Wahl an Samples respektive Sounds beschwört Nuurag-Vaarn eine eigenartige Stimmung herauf. Aber wenn sich die Songs von „Gamma“ nicht gerade dem Hörer mit Stringenz aufdrängen, wie das beispielsweise „Karamoon“ tut, bleibt es meist bei der reinen Empfindung von Seltsamkeit, die sich relativ schnell verflüchtigt.

„Gamma“ schlägt seine Haken definitiv nicht konsequent genug in die Gehörgänge, um darüber hinaus einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Aber es lässt seine Hörer einen ziemlich eigenartigen Trip durchleben, dem man sich durchaus mal gönnen kann.

17.11.2020

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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