Xenomorph - Baneful Stealth Desire

Review

Xenomorph haben zwar schon die Demos „Carnificated Dreams“ and „Passion Dance“ auf CD verewigt, das Album „Baneful Stealth Desire“, das dieser Tage auf System Shock herauskommt, ist aber das erste professionelle Scheibchen, also ihr „Debüt“. Man bezeichnet sich selbst als Death-Metal-Band, für mich liegt der stilistische Schwerpunkt der niederländischen Musiker aber mindestens genauso stark bei schnörkellosem und weitgehend keyboardfreiem Black-Metal. Sowohl der typische, dominante Gitarrensound, als auch die schnellen, heiseren Vocals weisen eher in Richtung BM, auch wenn man zum Teil schon mal kräftig die Double-Bass zu spüren bekommt. Die alten Stilgrenzen verwischen ja sowieso immer mehr, weshalb eine eindeutige Einordnung immer schwerer fällt. Sicher ist aber, dass die Texte von Xenomorph sich mit satanischen Themen zwar befassen, diese aber doch eher im Hintergrund stehen. Es werden vermehrt allgemeine, sinistre Bilder von Weltuntergangsszenarien gezeichnet, von tiefer Dunkelheit und infernalischer Zerstörungswut. Schön gelingt zwar hier und da der Aufbau von spannungsgeladenen Passagen, wenn sich quälend langsame Klagelieder mit halsbrecherischen Knüppeleskapaden abwechseln, doch im Ganzen betrachtet finde ich die acht Stücke zu monoton und gleichförmig, womit ich die Leistungen der Band nicht herabwürdigen möchte. So weiß auch das professionelle Booklet mit stimmungsvollem Artwork zwar durchwegs zu gefallen, aber keineswegs über den kreativen Engpass der Jungs hinwegzutäuschen. Es beleibt ein eher fader Nachgeschmack, und meine Empfehlung: Erst antesten, dann kaufen! Als Anspieltipps darf ich die netten Stücke „Storm Innocent Eve“ und „Once Upon Armageddon“ empfehlen, welche die junge Band von ihrer vielseitigeren Seite präsentieren.

19.05.2001
Exit mobile version