Yattering - Human's Pain

Review

Wäre ich ein polnischer Death-Metaller, so würde ich dieser Tage mit vor Patriotismus stolz geschwellter Brust durch die Lande ziehen! Und berechtigt, denn was aus dem östlichen Nachbarland so zu uns herüberschwappt, kann man nur als einen Todesbleihagel der Güteklasse 1A bezeichnen. Nach Vader sind nun wohl Yattering an der Reihe, mit ihrem tödlichen Riffing einen Generalangriff auf die westliche Welt durchzuführen. Gegründet wurde die Band anno ’91, und man hat auch eigentlich schon das zweite Album am Start, wobei das Debüt-Album „Human’s Pain“ nun dank Season of Mist auch außerhalb von Polen in digital überarbeiteter Form auf den Markt kommt. Man hat sich nicht lumpen lassen und ganze drei Bonustracks aus dem Hut gezaubert, somit enthält das deftige Scheibchen zwölf eigene Ergüsse, das Brutal-Truth-Stück „I’ll Neglect“ und mit „Dittohead“ auch ein Slayer-Cover. Die eigenen Songs bewegen sich fast alle im Up-Tempo-Bereich, manchmal wird zwar die Geschwindigkeit zu Gunsten von atmosphärischen „Groove-n‘-Bang-Passagen“ etwas abgesenkt, aber im Allgemeinen zieht man eher schnelle Knüppelorgien vom Leder. Die Balance zwischen Raserei und tief-empfundener, schleppender Aggression ist sehr gut eingehalten worden, so dass die Schiebe ohne den faden Beigeschmack der Langeweile zu genießen ist. Der Mann hinter den Trommeln, der auch schon für Vader auf Tour einspringen durfte, heizt dem geneigten Zuhörer ganz schön ein, die tiefen Growls und schrillen Vocals tun ihr übriges um eine barbarisch-spritzige Scheibe zu vollenden. Fazit: Mit polnischem Death-Metal muss man auch in Zukunft rechnen, und wer auf das Flagschiff Vader steht, der muss sich Yattering definitiv mal reinziehen. Abgerundet wird das ganze Schmankerl noch von einer klaren Produktion und einem gefälligen Cover-Artwork! Wenn man bedenkt, dass „Human’s Pain“ ein ReRelease des ersten Albums ist, prophezeie ich der Band eine mehr als rosige, ähm, blutige Zukunft!

22.02.2001
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