Zerogod - Bringers Of Dementia

Review

Hui! Da kracht es gewaltig in Pirmasens, nicht weit von der deutsch-französischen Grenze. Mit ”Bringers Of Dementia“ hauen uns vier Chaoten und eine Chaotin einen dicken Brocken tödlichen Metalls auf die Rübe. Nach dem Split-Album ”From Affliction To Zerogod“ (2006), das gemeinsam mit den Kollegen von AFFLICTION eingedengelt wurde, gibt’s jetzt das Albumdebüt der Pfälzer. Da kommt Freude auf.

Schön, dass ZEROGOD sich nicht sklavisch in das Korsett Deathmetal zwängen sondern sich auch als für andere Arten fröhlich-fiesen Geschredders offen erweisen. Großes Plus in Sachen Songwriting, die Dame und die Herren! So gibt’s neben Deathmetal alter Schule groovenden Midtempostoff, der an BOLT THROWER erinnert (”Den Frühen Vogel Frisst Der Wurm“), fiese Grindattacken (”Conjunction“) und eine gehörige Portion Bay Area Thrash. Slayernde Soli bei ”Double Fist Nose Driller“ (Eklig, oder? Man stelle sich das lieber nicht vor.) und so. Hiermit haben es ZEROGOD ins Vorprogramm ruhmreicher Rabauken wie TANKARD und TOTENMOND geschafft. So weit, so gut.

Nicht so gut ist die Produktion von ”Bringers Of Dementia“ gelungen. Die insgesamt zu leise ausgefallene Platte nervt leider durch dünnen, kraftlosen Schlagzeugsound und stellenweise diffuse Schlagzeugarbeit (”Wulgaru“). Tönen die Gitarren nur aus einer Box so tun sie dies ebenfalls stets zu leise, ebenso wie der nur selten erkennbare Bass. Das freut die Hörer nicht.
Vermutlich liegen die Stärken von ZEROGOD eher auf der Bühne als im Studio. Sinnvoller wäre es m.E. gewesen, mit der Veröffentlichung von ”Bringers Of Dementia“ abzuwarten und/oder einen Produzenten mit der Arbeit an diesem Album zu betrauen. Möglich, dass hierdurch der ungestüme Charme verloren ginge; dies hätte dem Sound jedoch nicht geschadet. Schade, dass ZEROGOD auf Platte nur wenig Druck aufbauen.

26.06.2008
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