Zerogod - Microcosmic Chaos

Innovation? Experimentelle Einflüsse? Eine moderne Produktion? Wo kämen wir denn dahin! ZEROGOD scheint das alles zumindest ziemlich kalt zu lassen, ihr zweites Album „Microcosmic Chaos“ ist, um es in einem Wort zusammenzufassen, rückwärtsgewandt.

Old School Death Metal steht auf dem Programm, der einzig ein paar dezente Grind-Einflüsse zulässt. Ansonsten präsentiert die Band in einer staubig-trockenen, kantigen und absolut passenden Produktion, souveränes Material direkt aus der Mottenkiste. Aber ZEROGOD deshalb als blanke Kopie darzustellen, wäre ungerecht, denn gerade bei der Gitarrenarbeit macht der Fünfer einiges her. Auch Fronter Florian kann mit seinen Growls durchaus überzeugen. Darüber hinaus ist „Microcosmic Chaos“ sogar relativ abwechslungsreich geraten. Neben deftigen Knüppel-Attacken können die Pirmasenser auch in stampfendem Midtempo ganz ordentlich reinhauen. Das ist zwar alles ganz ansprechend arrangiert, doch es bleiben nur ein paar Nummern, die einen mehr als nur souveränen Eindruck bei mir hinterlassen. Da wäre neben dem kurzen, aber unglaublich intensiven „The Will Disobey“, noch das etwas düstere, sich immer weiter steigernde „Breeding The Greeding“ sowie die bissige Schlussnummer „And It Came Worse“ zu nennen. Letzterer weist allerdings ein paar merkürdige Spoken-Vocals auf, die den Songfluss eher unterbrechen, als bereichern.

Bleibt mit „Microcosmic Chaos“ eine Scheibe, die vor allem Leichenfledderei betreibt. Die zwar nicht an all ihre Einflüsse (BOLT THROWER sind doch noch ein gutes Stück entfernt) heranreicht, aber mit dem Schnarchnasen-Kram, welchen so manch alte Hasen dieser Tage so raushauen, kann das durchaus mithalten. Das Potenzial in ZEROGOD erscheint immens und das trotz der selbst auferlegten engen Grenzen. Aber da haben wir es wieder, denn so richtig umhauen kann mich das Quintett (noch) nicht. Dazu fehlt es einfach an durchgehend richtigen Krachern. Doch für Old School Death Metaller ist es allemal eine passable Alternative.