
Fantasy Filmfest Nights 2025
Erfahrungsbericht und Reviews
Special
17.05.2025: „A Whale“

Darum geht’s: Ein übernatürliches Wesen verleiht Auftragsmörderin Ingrid übermenschliche Fähigkeiten. Regelmäßig sucht das monströse Ungetüm Ingrid auf; versetzt sie manchmal wie im Traum in eine andere Welt und lässt eine weißlich-glitschige Substanz aus ihrer Stirn strömen, die Ingrid wie einen Schatz in einer Truhe verwahrt. Als wäre sie unsichtbar, erledigt die totenblasse junge Frau ihre Jobs eiskalt und hinterlässt keine Spuren. Doch im doppelten Spiel zwischen zwei Auftraggebern scheint sie sich zu verfangen.
Ein spannendes Konzept voller Atmosphäre
Am Samstagmorgen um 12 Uhr ist das Savoy noch etwas spärlicher gefüllt und die Festivalgäste sitzen gemütlich mit Kaffee in der Lounge – die perfekten Rahmenbedingungen für den ruhigen, atmosphärischen Film „A Whale“ („Una Ballena“), der im spanischen Original mit englischen Untertiteln läuft. Bevor der eigentliche Film losgeht, gibt es einen kurzen Clip des Regisseurs Pablo Hernando, der den Film nicht nur kurz einleitet, sondern die Zuschauer:innen auch um Geduld für seinen Film bittet. Und dies zurecht – obwohl der Film einer klaren Handlung folgt, ist die Erzählweise eine einzigartige Mischung aus visuellen und klanglichen Eindrücken.
Geduld braucht man zwar für den Film, der eine Mischung aus Killer-Noir und Sci-Fi-Fantasy ist, doch „A Whale“ spricht durchaus für sich selbst. Das geschieht nicht so sehr im wörtlichen Sinne mit Dialogen, sondern vor allem durch spannende Klanglandschaften und Kameraeinstellungen. Auftragsmörderin Ingrid steht zwischen zwei Auftraggebern, die jeweils die Kontrolle über den Hafen an sich reißen wollen. Durch ihre übernatürlichen Fähigkeiten ist sie für beide die perfekte Kandidatin für den Job. Die Herkunft ihrer Fähigkeiten wird zwar in Ansätzen gezeigt, bleibt in seinen Details genau wie viele andere Elemente des Films aber auch für Interpretationen offen.
„A Whale“ schwappt in vielen kleinen Wellen über die Zuschauer:innen hinweg und fesselt trotz seiner ruhigen Atmosphäre von Anfang bis Ende. Für Fans von „Moby Dick“ und maritimer Folklore sind viele Hinweise und Anspielungen im Film versteckt, aber auch alle anderen Fans werden von dem steten Sog des Films sicher mitgerissen. Bisher ist keine deutsche Übersetzung des Films angekündigt, aber da der Film mehr in Bildern als mit Worten spricht, ist die Originalversion mit englischen Untertiteln für Interessenten trotzdem sehr empfehlenswert. Eine kunstvolle Überraschung für alle, die sich darauf einlassen wollen.
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 38104 Reviews und lass Dich inspirieren!
Louisa Esch





























Was ein besonderes Erlebnis! Ich kann mir nicht vorstellen, dass anderen Leuten so viele Filme schauen können in einem Wochenende. Allerdings lohnt sich 4-5 Filme von dem Fest. „A Whale“ wird sicher ein komisches Hit bei Film-Freaks.