Antilles
Helden der Rebellen-Allianz

Interview

Der Kollege Issler hat die Münsteraner von ANTILLES im Review zur Debüt-EP „Definition Of Insanity“ mit gerade einmal vier Punkten abgespeist. Doch davon lassen sich die Jungs nicht beirren. Aktuell arbeiten sie an ihrer ersten vollwertigen Langspielplatte. Was uns da erwartet und wie die Zukunftspläne der Band aussehen, verriet uns Gitarrist Oskar Kowalik im Interview.

Moin Oskar! Münster hat ja eine sehr vitale Metal-Szene, die mit NIGHTFYRE, TERRORBLADE, SUPREME CARNAGE und anderen eine Menge Bands hervorgebracht hat. Was hat euch dazu bewogen, dieser Szene 2015 noch eine Thrash Band hinzuzufügen?

Oskar: Obwohl ich in Münster aufgewachsen bin und fast mein ganzes Leben hier verbracht habe, muss ich gestehen, dass ich nie wirklich ein Teil der lokalen Metal-Szene war, ganz im Gegenteil zu unserem Bassisten Niels. Wie groß die Szene wirklich ist und was für geile Bands wir hier haben, habe ich also erst nach und nach erfahren! Was unsere Band angeht, ging es so los, dass Niels mich eines Tages ansprach und fragte, ob ich Bock hätte, mit ihm zusammen eine Thrash Metal Band zu gründen.

Das war so im Spätsommer 2014, wenn ich mich recht entsinne. Wir kannten uns bereits flüchtig von früher. Niels hatte mich Jahre zuvor in einer Band ersetzt, aus der ich wegen eines Auslandsaufenthaltes ausgestiegen war. Weder Niels noch ich hatten vorher in irgendeiner Form Thrash gemacht und hatten einfach Bock mal etwas Neues auszuprobieren. Wir fingen also an zu zweit Musik zu schreiben und gingen dann im Frühjahr 2015 auf Musikersuche. Im Juni war es dann so weit, dass wir mit Gitarrist und Sänger Conrad und Schlagzeuger Alex komplett waren.

Nicht mal ein Jahr nach Bandgründung erschien im April 2016 schon eure EP „Definition of Insanity“. Wie habt ihr das so fix auf die Reihe bekommen?

Oskar: Wie bereits oben erwähnt, haben Niels und ich schon Ende 2014 angefangen, zusammen Songs zu schreiben. Beide von uns hatten bereits diverse Riffs und Songideen auf Lager, sodass es nicht lange dauerte, bis wir ein paar Songs fertig hatten. Als dann Conny zur Band stieß, brachte er auch einige fast fertige Songs mit, sodass sich unser Repertoire direkt noch mal vergrößerte. In den nächsten Monaten wurde das Songwriting dann weiter aktiv betrieben. Wir machten im Proberaum relativ schnelle Fortschritte und wollten deshalb natürlich auch so langsam mal auf die Bühne, aber ohne vorzeigbares Songmaterial ist es bekanntlich extrem schwierig, an Gigs zu kommen. Aus dem Grund waren wir uns ziemlich schnell einig, dass wir so früh wie möglich eine erste EP aufnehmen wollten, und so kam es, dass wir im Dezember 2015 und Januar 2016 ins Studio gingen, um eben jene aufzunehmen.

Auch wenn man euch im Thrash Metal verorten kann, verarbeitet ihr verschiedenste Einflüsse wie Black oder Melodic Death Metal in eurer Mucke. Vorher kommt diese Vielfalt?

Oskar: Die Vielfalt an Einflüssen geht im Grunde auf unsere musikalischen Hintergründe zurück. Wir alle hören selbstverständlich gerne Thrash Metal. Aber jeder von uns mag abgesehen davon noch viele weitere Genres, die von Black Metal über Death und Melodic Death Metal bis Progressive Metal fast alles abdecken. Ein großer Einfluss auf unsere Musik ist beispielsweise BEHEMOTH und die Art und Weise, wie sie in ihren Songs eine gewisse Atmosphäre schaffen. Unser Drummer hört viel Black Metal und spielt aus diesem Grund gerne Blastbeats. Conny und ich hören viel technischen und progressiven Kram, der dann logischerweise auch Einfluss auf unsere Musik nimmt. Im Grunde basiert alles auf diesem Konzept, wir nehmen Elemente, die uns bei anderen Bands besonders gut gefallen und versuchen diese mit Thrash-Elementen zu verbinden. Daraus entsteht dann am Ende ein unserer Meinung nach ziemlich interessanter Stil, der sich ein wenig von klassischem Thrash, wie man ihn kennt, absetzt.

Derzeit werkelt ihr an eurem Debütalbum. Kannst du uns darüber bereits was verraten?

Oskar: Stand jetzt umfasst das Album neun Songs mit einer Gesamtlaufzeit von ca. 60 Minuten. Insgesamt kann man sagen, dass die Scheibe in sich deutlich kohärenter wird, als noch unsere EP. Denn wir haben es inzwischen geschafft, aus den von dir bereits genannten Einflüssen einen einigermaßen einheitlichen Stil zu bilden. Als wir die EP aufgenommen haben, war das in der Form noch nicht der Fall. Ich würde sagen, das Material ist deutlich progressiver geworden, ohne jedoch unsere Thrash-Wurzeln außer Acht zu lassen. Wir sind wirklich stolz auf das, was wir erarbeitet haben und können es kaum erwarten, es endlich auf Platte zu bringen!

Die Finanzierung der Platte läuft derzeit per Crowdfunding auf startnext.com. War für euch immer klar, dass ihr eine solche Plattform für das Album nutzen würdet oder wie kam es dazu?

Oskar: Der Hauptausschlagsgrund war schlicht und ergreifend, dass so eine Albumproduktion wirklich teuer ist. Mit unseren finanziellen Mitteln wäre es extrem schwer geworden, die Qualität sicher zu stellen, die wir uns für ein Album vorstellen. Alex und ich sind Studenten. Conrad hat gerade mit dem Referendariat begonnen. Niels ist Auszubildender und dazu auch noch frischer Vater. Wir schwimmen also nicht gerade im Geld. Crowdfunding hat sich in der Vergangenheit bei vielen Bands als probates Mittel erwiesen, um bei der Finanzierung eines Albums zu helfen. Deshalb wollten wir das auch ausprobieren. Zusammen mit unserem persönlichen Ersparten und dem Betrag aus der hoffentlich erfolgreichen Kampagne, sollten wir in der Lage sein ein wirklich gut klingendes Album zu produzieren!

Werdet ihr Songs der EP auf dem Album wieder verwerten?

Oskar: Bisher sieht es nicht so aus, als würde es einer der Songs von der EP auf das Album schaffen. Wie ich vorher bereits erwähnte, haben wir unseren Stil seit der Veröffentlichung der EP noch ein ganzes Stück weiterentwickelt. Auch die Lyrics heben sich thematisch etwas ab. Deshalb glaube ich, dass es für das Gesamtkonzept des Albums nicht förderlich wäre, einen der Songs der EP mit rein zu nehmen.

Für das laufende Jahr habt ihr auch einige Konzerte geplant. Was sind denn eure langfristigen Ziele für ANTILLES?

Oskar: Eines unserer Ziele ist es, noch häufiger aus Münster heraus zu kommen und so unsere Bekanntheit außerhalb unserer Heimat zu steigern. Dafür haben wir dieses Jahr schon mal eine ganz gute Basis geschaffen. Unter anderem haben wir Gigs in Emden, Oldenburg, Köln oder beim Trafostation 61 in Frechen geplant. Zudem halten wir auch weiterhin fleißig Ausschau nach Auftrittsmöglichkeiten. Bisher konzentrieren sich unsere Auftritte noch auf den Westen und den Norden. Deshalb wäre es natürlich super, auch den Rest der Republik unsicher zu machen! Wir hätten richtig Bock, mittel- bis langfristig mal eine kleine Tour zu fahren. Ein weiteres Ziel wäre es, bei einem Label unterzukommen! Vielleicht schaffen wir es ja, mit unserem Album ein wenig Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, mal schauen!

Ich würde gerne noch auf euren Bandnamen zu sprechen kommen. ANTILLES klingt nicht unbedingt direkt nach Thrash Metal. Was hat es mit dem Namen auf sich?

Oskar: Wir in der Band sind alle Star Wars Fans. Wobei ich wohl mit Abstand der größte Nerd von allen bin, deshalb ist der Name auch auf meinem Mist gewachsen. Der Name ANTILLES bezieht sich auf Wedge Antilles, X-Wing-Pilot und Held der Rebellen-Allianz. Es gibt da zwar noch einen Captain Antilles, der am Anfang von Episode IV von Darth Vader erwürgt wird, aber unser Name bezieht sich auf Wedge!

Dann vielen Dank für deine Zeit!

Oskar: Gerne! Vielen Dank auch an dich!

08.03.2017

"Irgendeiner wartet immer."

Exit mobile version