Malmsturm
Interview mit den "Malmsturm"-Machern

Interview

Malmsturm

Als Regelbasis verwendet „Malmsturm“ als erstes deutsches Rollenspiel das bereits 2003 veröffentlichte „FATE“-Regelwerk. Was macht für euch die Stärken dieses Systems aus? Gab es auch Schwachpunkte, die ihr bei eurer Adaption des Regelwerks ausbessern wolltet?

Stefan: Was uns an „FATE“ von Beginn an fasziniert hat, ist die Tatsache, dass dieses Spiel – wie auch einige andere, die damals erschienen sind – das Thema Rollenspiel aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachtet hat. Natürlich muss einem dieser Blickwinkel, der ganz eindeutig den Fokus auf die gemeinsame Entwicklung einer Geschichte richtet, gefallen, damit man mit dem Spiel glücklich wird. Wer das Simulieren von Kämpfen mit Hilfe von Miniaturen im Rollenspiel für unverzichtbar hält, der wird „FATE“ kaum etwas abgewinnen können. Ich mag beides, weshalb ich mehr als ein Rollenspielsystem in meinem Regal stehen habe.
Ein paar Dinge haben wir während des Übersetzungsprozesses schon geändert, zum Beispiel fanden wir die ausufernden Talentbeschreibungen im Original „too much“. Wir haben die dann durch einen Talentebaukasten ersetzt. Im Kern hat uns das Spiel aber so gut gefallen, dass wir nicht zu viel daran herumgeschraubt haben.

Dominik: Wir wollten einfach ein paar Stellschrauben mehr haben. „FATE“ – respektive „Spirit of the Century“, wie das „Malmsturm“ zugrundeliegende Regelwerk heißt – ging eher in die Richtung „Abenteuer in einer Indiana-Jones-artigen Welt“. Wir hingegen wollten Fantasy und haben deshalb ein paar wenige zusätzliche Regeln aufgestellt und mit ein paar optionalen Mechaniken Stellschraben geschaffen, um jegliche Art von Fantasy abzubilden.

 

Das komplette „Malmsturm“-Regelwerk findet man auf eurer Homepage auch als kostenlose PDF-Datei zum Download. Warum habt ihr euch für ein solches „Open Source“-Modell entschieden? Macht man sich – ganz ketzerisch gefragt – nicht selbst das Geschäft kaputt, wenn man sein Produkt einfach so verschenkt?

Stefan: Wir sind halt nicht besonders clever. ;o) Im Ernst, das Spielprinzip von „FATE“ ist für den deutschen Rollenspielmarkt noch recht unbekannt und wir wollten nicht, dass die Leute die Katze im Sack kaufen. Und das gedruckte Buch hat ja schon ein paar Anreize (Lesebändchen, Goldschnitt, edles Papier usw.), die es gegenüber dem PDF abheben. Von daher glauben wir, dass der eine oder andere sich erst das PDF und dann – vor lauter Begeisterung – auch noch das Buch besorgt.

Dominik: Wenn ein Produkt gut ist, willst du es auch haben – und wir waren uns sicher, mit „Malmsturm“ zu überzeugen. Ich selbst besitze mehrere Gigabyte an kostenfreien Rollenspielsystemen, aber nur wenige davon habe ich gespielt. Und diejenigen, die gut waren, wollte ich lieber als richtiges Buch haben anstelle eines fast gleich teuren aber minderwertigen Ausdrucks! Schließlich kauf ich auch CDs…

 

Stefan hat gerade bereits die extrem hochwertige Aufmachung der „Malmsturm“-Print-Ausgabe erwähnt, die als schicker Hardcover-Band mit Goldschnitt daherkommt. Bleibt da bei der recht kleinen Auflage zum fairen Preis von 30 Euro überhaupt noch Geld beim Verlag und den Autoren hängen?

Stefan: Ich hab‘ vorsichtshalber meinen Job erstmal noch nicht gekündigt. ;o) Aber im Ernst, selbst wenn wir die komplette Auflage abverkaufen, wird „FATE“ keine Goldgrube für uns. Das Projekt hatte aber zunächst auch nur einen Hobbycharakter. Dass jemand unsere Ergüsse jemals veröffentlichen würde, daran haben wir am Anfang gar nicht gedacht.

 

Der erste „Malmsturm“-Band enthält zwar das Regelwerk, die Hintergrundwelt wird jedoch erst im zweiten Band detailliert vorgestellt werden. Wird der Schwerpunkt auch hier auf den kälteren, nördlichen Gefilden liegen? Und was verbirgt sich eigentlich hinter den namensgebenden „Malmstürmen“?

Werner: Den Schwerpunkt des zweiten Bandes bilden die Beschreibungen von drei wichtigen Regionen der Welt: allen voran der eisige Norden der barbarischen Stämme, dann die sogenannte Waismark – ein isoliertes Land, das in einem wirklich dunklen Mittelalter verharrt – und schließlich das Imperium – ein dekadentes, in Zeitlupe dahinsiechendes ehemaliges Zentrum eines Weltreichs. Was ist der „Malmsturm“? Darauf finden sich viele Antworten in Band 2, aber sagen wir hier einmal: Ein „Malmsturm“ ist ein Sturm der Realität, im Grundgefüge der Wirklichkeit.

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17.08.2011

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