H-Blockx
Gelungenes Comeback

Konzertbericht

Billing: H-BlockX und Bird's View
Konzert vom 01.11.2025 | Pier 2, Bremen

2012 verschwanden die H-BLOCKX nach dem Release ihres mediokren Albums „HBLX“ weitgehend von der Bildfläche. 2024 kehrten sie zum 30. Geburtstag ihres Debütalbums „Time To Move“ zurück – mit einer Energie, wie man sie von der Band lange nicht mehr gewohnt war. Mit der „Fillin‘ The Blank“-Tour wollen die Crossover-Legenden aus Münster es ein weiteres Mal wissen – und haben sogar neues Material im Gepäck.

BIRD’S VIEW machen einen guten Anheizer-Job

Jeder Konzertabend braucht eine Vorband, auch wenn das heutige Publikum vor allem auf den Headliner wartet. BIRD’S VIEW aus Frankfurt machen ihre Sache ordentlich und zocken eine gute halbe Stunde handgemachten Alternative Rock. Noch sitzt nicht jede Ansage, so stellen sich die Jungs gleich dreimal vor – das gibt Sympathiepunkte.

Die Songs klingen ähnlich, gehen leicht ins Ohr und rocken im Mid- bis Uptempo. Das sorgt für Bewegung in den vorderen Reihen und wohlwollenden Applaus. Als sich die Gruppe mit einem freundlichen „Danke fürs Zuhören!“ verabschiedet, jubeln die Anwesenden – und der ein oder andere wird die aktuelle Platte der Hessen sicher auschecken.

Die H-BLOCKX liefern Crossover-Rock wie vor 25 Jahren

Mit „Straight Outta Nowhere“ eröffnen die H-BLOCKX das Konzert mit einer neuen Single, die klingt, als hätte man sie aus den Sessions zu „Time To Move“ oder „Discover My Soul“ ausgegraben. Doch das Stück wirkt nicht wie Selbstkopie, sondern wie eine Band, die zu ihrem Kern zurückgefunden hat. Direkt danach folgt mit „Fly“ einer ihrer größten Songs und quasi der Titeltitel ihres dritten und mit besten Albums „Fly Eyes“. Spätestens ab da ist die Stimmung auf dem Siedepunkt.

Frontmann Henning Wehland und seine Mitstreiter sind bestens gelaunt – und gekleidet wie damals. Ein paar graue Haare sind dazugekommen, doch die Band ist in Würde gealtert. Mit Vollgas auf Nostalgietrip liefern sie mit „How Do You Feel?“, „Countdown To Insanity“ und „Step Back“ wohlige Kindheits- und Jugenderinnerungen. Dazwischen gibt es kurze, dankbare Ansagen über das Comeback und den herzlichen Empfang durch die Fans nach all den Jahren.

Besonders emotional: Wehland erzählt, dass er nach jahrelangem Alkoholmissbrauch vor vier Jahren der Flasche entsagt hat – der entscheidende Schritt für das Comeback. Man freut sich, den sympathischen Sänger stärker denn je zurückzusehen.

Die H-BLOCKX feuern Hit an Hit ab: „Move“, „Pour Me A Glass“, „Revolution“, „Leave Me Alone!“, „C’mon“ (leider ohne den deutschen Part am Ende), das SNAP!-Cover „The Power“ und „Risin‘ High“. Nebenbei kündigt die Band für März 2026 ein neues Album an, das – wenig überraschend – „Fillin‘ The Blank“ heißen wird. Daraus präsentieren sie neben dem Opener noch „Lights Out“, „Beg To Differ“ und „The Corn’s About To Pop“. Wenn diese Songs ein Vorgeschmack auf die Platte sind, steht uns ein starkes Comeback-Album bevor.

Der Zugabenblock enthält ein „Time To Move“-Medley mit allen zuvor nicht gespielten Songs der Platte – darunter das sträflich unterschätzte „Real Love“. Den Abschluss bildet „Ring Of Fire“, angelehnt an die JOHNNY-CASH-Version. Auch wenn man Dr. Ring Dings Stimme vom „Get In The Ring“-Album noch im Ohr hat, die heute Abend fehlt, brennt das Pier 2 bei diesem Song lichterloh.

Nach knapp zwei Stunden verlassen wir die Location – glücklich, dass unsere Kindheitshelden noch lange nicht am Ende sind. Willkommen zurück, H-BLOCKX – und danke für dieses grandiose Konzert.

09.11.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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