Acathexis - Immerse

Review

Sechs Jahre nach ihrem selbstbetitelten Debüt veröffentlichen ACATHEXIS mit „Immerse“ ihren Zweitling. Neu sind die Stücke darauf nicht, denn wie ein Blick auf Bandcamp verrät, hat die Band sie zwischen 2019 und 2022 aufgenommen und gemastert. Ein Grund für die lange Produktionszeit könnte die Betriebsamkeit der Mitglieder sein, denn alle drei Musiker des internationalen Atmospheric-Black-Projekts sind in anderen Bands aktiv. Der Produktivste ist Gitarrist und Bassist Déhà. Er hat parallel Alben mit SLOW, DÉHÀ, IMBER LUMINIS und CULT OF ERINYES veröffentlicht. Auch Drummer Jacob Buczarski (DET EVIGA LEENDET, MARE COGNITUM) und Sänger Dany Tee (LOS MALES DEL MUNDO) waren nicht untätig. Und diese Liste erhebt keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit.

„Immerse“ überzeugt von Beginn an

Wer den Output der oben genannten Bands verfolgt oder ein Auge auf die Wertungen geworfen hat, wird sich über neues Material von ACATHEXIS freuen. Wenig überraschend macht „Immerse“ von Beginn an einen guten Eindruck. Der Opener „Dreams Of Scorched Mirrors“ prügelt nach einem melancholischen Vorgeplänkel unbarmherzig los und vermittelt einen passenden Eindruck vom Rest des Albums. Atmosphäre und Melodie gibt es zwar reichlich, doch der Grundton ist schwarz und kalt gehalten, auch wenn nie der Permafrost Einzug hält. Zudem finden sich Midtempo-Passagen sowie ruhige Zwischenspiele, die Trauer und Verzweiflung transportieren.

ACATHEXIS vermeiden Ausfälle

Die dichte Instrumentierung manifestiert sich als Klangwand, die periodisch zu einer Kakofonie anschwillt. Sie bricht aber immer im richtigen Moment auf, um den Leads Raum zu geben. Die Überlänge der Stücke, von denen das kürzeste knapp zehn Minuten hat, macht das Hörerlebnis der Tracks zu einer kleinen Reise. Ein Ausfall wäre fatal, doch glücklicherweise vermeiden ACATHEXIS diese komplett. Lediglich der Rausschmeißer „A Slow, Weary Wind“ bleibt hinter den anderen Songs zurück. Am stärksten ist dagegen „Adrift In Endless Tides“. Ein kleines Manko sind die Vocals. Deren Plus ist eine gewisse Variabilität, jedoch sind sie meist sehr schrill und bewegen sich irgendwo zwischen Dani Filth und Pig Squeals. Wer darauf steht, dürfte mit diesem Album einen Volltreffer landen.

13.03.2024

headbanging herbivore with a camera

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