Alcatrazz - No Parole From Rock'n'Roll

Review

Selbst wenn es die Band ALCATRAZZ seit 2006 wieder gibt, ist doch ihr Name in erster Linie mit den Achtziger Jahren verknüpft. 1983 vom ehemaligen RAINBOW-Sänger Graham Bonnet gegründet, veröffentlichte das Quintett noch im selben Jahr das Debüt „No Parole From Rock’n’Roll“, das zu Recht als bestes Album der Amerikaner gilt.

Das liegt zu einem großen Teil an einem damals noch jungen und weitgehend unbekannten Gitarristen namens Yngwie Malmsteen, der „No Parole From Rock’n’Roll“ das gewisse Etwas verleiht und der restlichen Band ziemlich weit voraus ist – kein Wunder, dass auf dem zweiten (und finalen) Album in dieser Konstellation, dem Live-Album „Live Sentence“, auf dem Cover explizit auf sein Mitwirken hingewiesen wird.

Was „No Parole From Rock’n’Roll“ angeht, so bietet das Album ziemlich klassischen Hard Rock, der die Tradition von RAINBOW, DEEP PURPLE und URIAH HEEP nicht verleugnet und schon zum Zeitpunkt des Erscheinens nicht übermäßig modern geklungen hat. Trotzdem bietet das Album einige zeitlos gute Nummern, wie den Opener „Islands In The Sun“, das flotte „Jet To Jet“ und „Hiroshima Mon Amour“. Daneben gibt es den zur damaligen Zeit obligatorischen Problemkinder-Song „Too Young To Die, Too Drunk To Live“ sowie die beiden mit ungewöhnlichem Gesang aufgepeppten Stücke „Kree Nakoorie“ und „Big Foot“. Dass man sich auch heute noch gerne an ALCATRAZZ und „No Parole From Rock’n’Roll“ erinnert, liegt wie gesagt am ehesten an Yngwie Malmsteen, der mit seinem neoklassischen Gitarrenspiel zum Star der Band avancierte. Dagegen wirkt ein Graham Bonnet regelrecht blass, stößt er nicht nur in den höheren Lagen häufig mal an seine Grenzen.

Bei der jetzt vorliegenden Neuauflage von „No Parole From Rock’n’Roll“ gibt es neben den regulären zehn Tracks zusätzlich drei Live-Stücke: Den alten RAINBOW-Gassenhauer „Since You’ve Been Gone“ sowie „Desert Song“ und „Guitar Crash“ (einem Instrumental, bei dem der junge Gitarrist letztlich die Hauptrolle spielt), die vom gleichen Set des Livealbums „Live Sentence – No Parole From Rock’n’Roll“ stammen – und eigentlich besser auf jenem Album aufgehoben wären. Verstehe diese Bonuspolitik, wer will. Trotzdem ist „No Parole From Rock’n’Roll“ natürlich ein gutes Achtziger-Jahre-Album.

24.11.2013

- Dreaming in Red -

Exit mobile version