...And Oceans - As In Gardens, So In Tombs

Review

…AND OCEANS lassen mit ihrem neuen Album „As In Gardens, So In Tombs“ die Neunziger Jahre wiederauferstehen. Und das ist ziemlich gut so, wenngleich ein wenig überraschend. Denn nach ihrem Comeback „Cosmic World Mother“ von 2020 hat sich ein weiteres altes Bandmitglied verabschiedet, womit aus den glorreichen Tagen der Neunziger nurmehr die beiden Gitarristen Timo Kontio und Teemu Saari übrig geblieben sind. Überraschend ist diese Feststellung aber auch, weil sich „As In Gardens, So In Tombs“ stilistisch nicht grundlegend vom Vorgänger unterscheidet. Dennoch fällt der Neunziger-Vibe hier besonders auf.

…AND OCEANS lassen die Neunziger Jahre wiederauferstehen

Aber der Reihe nach: Zunächst sind viele der Stücke im Kern rasender Black Metal, weshalb man getrost konstatieren darf, dass die Band aus Ostbottnien in Westfinnland weiterhin kompromisslos zu Werke geht. Dazu gesellen sich flächige, tropfende und leicht psychedelische Keyboards, die immer wieder jubilierende Melodien spielen. Das ist deshalb erstaunlich, weil Keyboarder Antti erst seit 2018 mit dabei ist, sich aber in seinen Sounds sehr von seinem gleichnamigen Vorgänger hat inspirieren lassen. Jedenfalls hinterlassen allein die Sounds ein äußerst heimeliges und wohliges Gefühl.

Nicht minder wichtig sind aber die Songs, und hier hat „As In Gardens, So In Tombs“ gegenüber seinem Vorgänger die Nase vorn: Selbst wenn das Jahrmarktinterludium im Opener etwas gewollt klingt (ein Eindruck, der bald schon verschwindet), ist es die jubilierende Melodie, die sofort fesselt. Und dieser Eindruck verflüchtigt sich auch bei den folgenden Stücken nicht: Egal ob sie vom Keyboarder stammen oder von den beiden Gitarristen aus ihren Riffs heraus entwickelt werden: Die Songs haben Melodien, Hooks und jede Menge memorable Momente.

„As In Gardens, So In Tombs“ ist eine runde Sache

Das reicht, um aus „As In Gardens, So In Tombs“ eine absolut runde Symphonic/Melodic Black Metal-Platte zu machen. Die instrumentale Darbietung ist tadellos, das Schlagzeug tackert souverän und eher songdienlich im Hintergrund, während Sänger Matthias Lillmåns sich hörbar in den Bandsound eingefügt hat. Einzig das übertriebene Element, diese Spur Verrücktheit, die früher einmal …AND OCEANS ausgezeichnet hat, ist heuer in diesem Maße nicht mehr vorhanden. Das war ja schon beim Vorgängeralbum ein Thema, ist allerdings diesmal komplett zu vernachlässigen, denn „As In Gardens, So In Tombs“ geht gut ins Ohr und verbreitet auch so angenehme Schwingungen.

06.03.2023

- Dreaming in Red -

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