Apophis - Heliopolis

Review

Dem Info nach sind Apophis eine Band, die im deutschen Death Metal Untergrund bekannt ist. Trotzdem an dieser Stelle ein paar Stichwörter zur Bandgeschichte für alle diejenigen, die von dieser Kapelle noch nie etwas gehört haben. (Zu denen zähle ich mich selbst nämlich auch.) 1990 ging Apo-phis aus der Band Raise Hell hervor. Mittlerweile ist ja noch eine andere Band dieses Namens auf dem Markt präsent, mit der die hier rezensierte aber nichts zu tun haben dürfte. (Soviel zur Verwirrung des Lesers.) „Heliopolis“ ist der nunmehr dritte Longplayer von Apophis, nach „Gateway To The Underworld“ und „Down In the Valley“ (Last Episode). Wir haben es hier mit technisch ver-siertem Death Metal zu tun, der jeden Fan dieses Genres begeistern dürfte. Mich erinnert der Gesamtso-und sehr an die Franzosen Loudblast. Die Songs sind größtenteils im Midtempobereich angesiedelt, jedoch wird ab und zu auch mal das Gaspedal richtig durchgedrückt. Man bemüht sich stets um Abwechslung und eingängige Melodiebögen, was mir persönlich sehr gefällt. Hier möchte ich den Song „Ein Meer aus Tränen“ mal etwas herausheben, der mit seinen deutschen Textpassagen und den tiefgehenden Gitarrensoli direkt einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Alle Songs sind schön rund und verfallen weder in stumpfes Gebolze oder übertriebenes Ge-frickele. Bei einer Durchschnittslänge von knapp sechs Minuten pro Lied bedarf es allerdings schon einer gewissen Zeit, bis sich einem die Strukturen der Songs öffnen. Danach macht es aber dann richtig Spaß, sich die Scheibe durch die Gehörgänge zu blasen, denn das abwechslungsreiche Song-writing macht dieses CD von der ersten bis zur letzten Minute spannend. Der Gesang ist mehr oder weniger normales Death Gegrunze, wenn ich das mal so sagen darf. Hier ist man wohl auf Nummer sicher gegangen und hat unnötige Experimente vermieden. Nun ja, das ist halt Geschmackssache. Der Sound von Heliopolis ist makellos, drückt ordentlich aus den Boxen. Das einzige, was mich als notorischen Nörgler extrem stört ist das absolut peinlich billige Cover. Mit diesem Artwork könnte dieses starke Death Metal Album durchaus in der Europa Hörspielabteilung verloren gehen. Titel: „Abenteuer in Ägypten“, das Ganze in knallrot. Da hätte man doch nun wirklich nicht sparen müssen. Ts, ts.

03.01.1999
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