Arkona - Jizn' Vo Slavu

Review

Vic Records bringen uns ein weiteres Stück erstklassigen russischen Metals näher. In diesem Fall handelt es sich um das Live-Album von ARKONA mit Namen „Jizn‘ Vo Slavu“ (oder in englisch: „For The Glory“). Es wurde ursprünglich 2006 bei Sound Age Productions veröffentlicht. Das Re-Release bringt noch ein besonderes Schmankerl mit sich. Es kommt nämlich als Doppel-CD zusammen mit dem NARGATHROND-Album „Inevitability“ (erstes Release 2004 über JetNoise Records).

Wer sich darüber wundert, dem sei gesagt, dass sich die Besetzung von ARKONA und NARGATHROND praktisch gleichen. Sie bestehen aus der Front-Walküre Maria „Masha Scream“ Archipowa sowie den drei Musikern der russischen Sympho-Black-Metaller ROSSOMAHAAR. Während ARKONA den slavisch veranschlagten Pagan-Folk-Metal hochhalten, kann man den Stil von NARGATHROND nicht so einfach kategorisieren. Gothic Metal meets Ambient würde es wohl am Ehesten treffen. Leichte Folk-Anteile sind aber auch hier vertreten.

„Jizn‘ Vo Slavu“ wurde Ende 2005 im Moskauer Club „Relax“ mitgeschnitten. Das Album zeigt ARKONA auch live in Bestform. Die 11 Tracks lesen sich wie eine Greatest-Hits der drei bis dahin veröffentlichten Studio-Alben, allen voran die Superhymne „Rus“. Der Sound ist deutlich und wirkt trotzdem authentisch. Masha beweist, dass ihr Organ live genauso mächtig und unvergleichbar ist. Sie und ihre Mitstreiter verstehen es, das Publikum mitzureißen. Dass ARKONAs Songwriting sehr professionell ist, braucht man eigentlich nicht mehr zu erwähnen. Die Vermischung von druckvollem Metal und slavischer Folklore bezaubert live vielleicht fast noch ein wenig mehr. Darüberhinaus befinden sich auf dem Album als Bonus noch die drei Tracks der 2002er-ARKONA-Demo „Russia“.

Die Stücke von „Inevitability“ präsentieren sich nachdenklicher und tiefgründiger. Man hat hier schon einen ziemlichen Kontrast zur stimmungsvollen Musik von ARKONA. Doch auch unter dem Namen NARGATHROND verstehen es die Musiker, interessante Melodien, verpackt in ein teilweise episches und vielschichtiges Gewand, zu komponieren. Auch der Sound von NARGATHROND profitiert von Mashas variablem und ausdrucksstarkem Gesang. Die Leistung der Instrumentalisten ist ebenfalls fehlerfrei. Sehr gut gefällt mir der manchmal sehr präsente Bass.

„Jizn‘ Vo Slavu“ ist in mehrfacher Hinsicht eine empfehlenswerte Anschaffung. Einerseits bekommt man ein gelungenes Live-Album von Russlands wohl eindrucksvollster Pagan-Band. Und darüberhinaus darf man mit „Inevitability“ noch die andere Seite der vielseitigen Musiker kennenlernen – die tiefgründige, mystische und düsteratmosphärische. ARKONA und NARGATHROND sind ein Zweierpack, der sich lohnt. 116 Minuten lang mit das Beste, das Russlands Metal zu bieten hat.

03.04.2009
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