Arkona - Ot Serdca K Nebu

Review

Galerie mit 23 Bildern: Arkona – 30 Year Anniversary Processions 2023 in Essen

Insbesondere im Pagan-Bereich kann man nicht von einem einzigen großen musikalischen Baukasten sprechen, denn Pagan ist nicht immer gleich Pagan. So tobt bei uns derweil die totale Übersättigung dieses Sektors, die auch meine Glieder im Hinblick auf jene Musik gewaltig gelähmt hat. ARKONA aus Russland, die dem Metal-Fan alleine ob der charismatischen und gleichermaßen stimmgewaltigen Frontfrau Masha ein Begriff sein dürften, vermischen Metal mit slawischem Folk, wobei der Folk-Teil generell recht flötendominiert daherkommt.

Das soll allerdings keinesfalls implizieren, der Musik fehle es an Abwechslung. Für Letzteres sorgen unterschiedliche Stimmvariationen, vielseitige Songstrukturen und durchweg variabler Einsatz der metaluntypischen Instrumente. Die erzeugte Stimmung dagegen, bleibt über das ganze – vollkommen in sich geschlossene – Album gleich, das mag sich höchstwahrscheinlich über die folkigen Instrumente erklären, die jeweils stimmungsbildend fungieren. Am Rande sei erwähnt, dass die russischen Texte, entgegen meiner Erwartungen bevor ich die Band zum ersten Mal hörte, unheimlich gut zur Atmosphäre passen und sich auch prinzipiell gut singen lassen.

Auch Instrumental zeigen sich ARKONA durch die Bank weg anpassungsfähig und impulsiv – dahingehend gibt es eine ganze Palette unterschiedlicher Ausrichtungen zu begutachten, die sich von verträumten Melodien bis hin zu leicht angeschwärzten Geschwindigkeitsausbrüchen erstrecken. Ganz besonders beeindruckend ist mal wieder die schiere Stimmgewalt von Masha, die weder mit Cleangesängen und Growls noch mit hohen Schreien Probleme zu haben scheint. Repräsentativ für das Ambiente auf “Ot Serdca K Nebu“ kann meines Erachtens der Song “Nad Propastiu Let“ gelten, der neben flotten Instrumentalpassagen und treibendem Drumming mit sphärischen Folkklängen spielt.

Allerdings steht jedes Stück mehr oder weniger für sich selber, wobei ich manchmal einen Leitfaden vermisse, der durch die gesamte Spielzeit hinweg immer wieder auffindbar ist. Die atmosphärische Bindung ist zwar größtenteils gegeben, obgleich die Knotenpunkte zwischen den Songs teilweise etwas knorpelig sind oder gar vollkommen fehlen. Viel mehr kann man der Scheibe beim besten Willen nicht ankreiden, sodass in jedem Fall ein Pagan-Album bleibt, das sich durchaus positiv vom lästigen Immer-Gleich-Sumpf abhebt.

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26.06.2008

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4 Kommentare zu Arkona - Ot Serdca K Nebu

  1. Anonymous sagt:

    Nicht originell? Wie belieben? Arkona sind der seltene Fall, daß man eine Band als "Original" bezeichnen kann, als Trendsetter, von anderen Bands eifrig kopiert.
    Weder "Lepta" noch die fantastischen "Vo Slavu Velikim" und "Zhizn Vo Slavu" (Live) wurden hier besprochen, mangels Vertrieb in Westeuropa. Ich hoffe mal, Napalm legt die nochmal neu auf.
    "Ot Serdca K Nebu" (From heart to the Sky) beinhaltet die Essenz heidnischen Metals. Handwerklich über jeden Zweifel erhaben, zeigt man sich abwechslungsreich pendelt zwischen Schwarzmetal auf der einen und traditioneller slavischer Folklore auf der anderen Seite pendelnd. Das beste an diesem Album ist, daß es sich nicht abnutzt, es wird mit jedem Durchlauf immer besser. Arkona bestehen aus den drei Herren von Rossomahaar plus der fantastischen Masha "Scream" am Micro und am Songwriting, deren Qualitäten der Rezensent richtig erkannt hat. Nasha ist ein etwa 1,55 m kleines und zierliches Persönchen, was wie ein Wirbelwind während der Lifekonzerte unaufhörlich hüpfend über die Bühne tobt. Bei den Growls erinnert sie etwas an Sabina Claasen (Temple of the Absurd), trifft allerdings die Töne viel besser, beim klaren Gesang fragt man sich, woher aus so wenig person diese tiefe, volle Stimme kommt. Bei manchen Songs benutzt sie einen folkloresken Gesangsstil, den ich nur als traditionell russisch bezeichnen kann, da ich leider nicht weiß, wie man ihn nennt.
    Mal der Reihe nach.
    Den Anfang des Albums macht ein ruhiges Intro, dem der Brecher "Goj, Kupala!!! (Slava Kupala!)" folgt, der dermaßen heftig losböllert, daß ich für einen Moment dachte, ich habe die falsche CD im Laufwerk. Der Song stammt aus der Feder des Gitaristen Lazar und man hört die Rossomahaaranklänge deutlich. Dem schließt sich der Titelsong "Ot Serdca K Nebu (From heart to the Sky)" an, ein sehr abwechslungsreicher und folklastiger Song mit einem großartigen Refrain. Ruhiger wird es danach mit der wahrhaft erhabenen Ballade "Oj, Pečal‘-Toska (Oi, Sorrow-Anguish)", die mir ein ums andere Mal Gänsehaut beschert. – Aus Platzgründen möchte ich von den übrigen tollen Songs mal nur noch das ebenfalls aus Lazars Feder stammende, unglaublich eingängige "Slav’sja, Rus(glory to the Russia!)" hervorheben, das noch mehr als anderen Songs zum Mitsingen animiert und mich sehr bedauern lässt, des Russischen nicht ausreichend fähig zu sein.
    Abschließend sei noch gesagt, daß alle auf diesem Album zu hörenden traditionellen Instrumente, seien es Seiteninstrumente, diverse Flöten oder Arkodeon, auch echte Instrumente sind, eingespielt von Gastmusikern befreundeter Bands.
    Abschließend bleibt mir nur zu sagen, daß "From the heart to the sky" ein Meisterwerk ist, daß die Höchstnote in jeder Hinsicht verdient hat und darauf hinzuweisen, daß Arkona im August in Bayern und Thüringen exakt zwei Konzerte auf ihrer Europatour spielen, die man sich als Fan des Genres "Pagan Metal" nicht entgehen lassen sollte.

    Grüße: Der Herr Kröte

    10/10
  2. heretic sagt:

    Nur 7 punkte für diese hammerscheibe? Ich habe schon lange nichts mehr gehört was mich von der ersten bis zur letzten minute so gefesselt hatt. Für mich persönlich eine der scheiben des jahres. 10 von 10 punkt

    5/10
  3. heretic sagt:

    Sollten dann schon zehn sein 🙂

    10/10
  4. pr0phecy sagt:

    Gottgleiches Meisterwerk!!
    Die beste Pagan Metal band überhaupt.

    10/10