Arkona - Lepta (Re-Release)

Review

ARKONA ist eine der beliebtesten Pagan Metal-Bands aus dem Osten, was zumindest unseren westeuropäischen Wirkungsbereich angeht. Mittlerweile ist die Gruppe um die charismatische Frontfrau Masha bei Napalm Records unterkommen, nachdem deren letztes Label Sound Age Records offenbar in der Versenkung verschwunden ist. Die ersten drei, übrigens im Underground ebenso unheimlich anerkannten, Alben der russischen Band werden derweil von der holländischen Plattenschmiede Vic Records wiederveröffentlicht. “Lepta“ ist das 2004er Werk, das bereits hier gewohnte Pfade zwischen melodischen Riffs aus modernem Metal und, für viele ungewohnt vordergründige, Folk-Instrumentierung begeht.

Wie schon bei dem neuen Album, habe ich auch hier zu bemängeln, dass mir die Scheibe insgesamt zu wenig als Gesamtwerk erscheint, dagegen offenbaren sich dem Hörer hier eine ganze handvoll guter Einzeltitel. Die Songs tragen sowohl lyrisch als auch instrumental ein sehr gut identifizierbares slawisches Gewand, auch wenn sich das textlich lediglich durch die russische Sprache äußert, die ich leider nicht im Geringsten verstehe. Genauso muss verdeutlicht werden, dass die Musik zu jederzeit einen sehr authentischen Charakter aufweist, auch wenn die unmetallischen Instrumente unkonventionell hohe Priorität genießen, was von der reinen Vorstellung her, eigentlich genau das Gegenteil gewährleisten müsste.

Jetzt sämtliche Details von “Lepta“ aufzugreifen und durchzukauen, käme etwa einer Einzelanalyse sämtlicher Wikipedia-Artikel gleich, aber dennoch möchte ich auch hier einige Höhepunkte aufgreifen. Da sei zum Beispiel der kurze, aber mit einer sehr getragenen Folk-Melodie verfeinerte, Song “Vyidu Ya Na Volushky“, der zwar zunächst einen recht unbeschwerten Ersteindruck macht, im Kern allerdings eine ziemlich wehmütige Stimmungslage ausdrückt. Ebenfalls eine Erwähnung wert ist, der mit etwas über sieben Minuten längste Song der Platte, der auf den Namen “Marena“ hört und prinzipiell nochmals all das vereint und auf den Punkt bringt, was ARKONA ausmacht.

Der letzte Song “Oi, To Ne Vecher…“, der eigentlich ein gecoverter russischer Folk-Song ist, könnte genauso gut auch kompositorisch von ARKONA stammen, was dahingehend auch ein Stück weit den Beweis erbringt, dass dieser Musikerzusammenschluss recht authentisch zu Werke gehen muss. Letztlich bleibt auch hier ein ansprechendes Pagan/Folk-Album, dem zwar meines Erachtens etwas die Einheit fehlt – dafür punktet es dann mit starken Einzeltiteln.

25.10.2008
Exit mobile version