As I Lay Dying - An Ocean Between Us

Review

Um ehrlich zu sein: Nach der gewaltigen Flut von positiven Kritiken in diversen Magazinen war ich vom Major-Debüt des Ami-Fünfers AS I LAY DYING – „Frail Words Collapse“ – ziemlich enttäuscht. Das war normaler Durchschnitts-Metalcore, nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut, das, was mir da zu Ohren kam, war einfach zu oft dagewesen und beherbergte nur wenig Innovation. Zumindest fand ich die Scheibe nicht gut genug, um mir – auch da bin ich ehrlich – das zweite Album der Band, „Shadows Are Security“ zu kaufen.

Der neue AS I LAY DYING-Dreher „An Ocean Between Us“ gefällt mir jedoch schon ganz gut. Die Knüppelteile in den Strophen und den Mittelteilen sind härter und schlicht geiler geworden und teilweise sticht ein ziemlich großer (Neo-)Thrash-Anteil hervor; die melodischen Refrains sind ausgeklügelter und mitreißender als auf „Frail Words Collapse“. Besonders der Opener „Nothing Left“, der nach dem Intro „Separation“ die Boxen durchschüttelt, der darauffolgende Titeltrack und das tolle „Forsaken“ warten mit Gänsehaut- und Mitsing-Refrains auf, können aber gleichzeitig auch mit purer Aggression zwischen den melodischen Teilen überzeugen. „An Ocean Between Us“ ist schnell, eine Scheibe zum Autofahren – aber leider keine zum intensiven Hören. Das ist der größte Kritikpunkt für mich, irgendwo ist dieses Stück Musik nur oberflächlich wirklich gut, es fehlt Tiefgründigkeit.

Technisch lässt sich nichts Schlechtes über die Platte sagen, sie ist druckvoll, aber sauber produziert, die Band weiß definitiv, wie sie ihre Instrumente zu bedienen hat und auch Sänger Tim Lambesis kann sowohl in den cleanen, als auch in den geshouteten Passagen überzeugen. Aber wie gesagt: Die Tiefe fehlt. Das, was die Platte auch zu einem echten Reißer macht, wenn ich konzentriert Musik hören und nicht nur etwas leichte Kost zum Mitsingen auf der Autobahn haben möchte.

Dennoch ist „An Ocean Between Us“ für mich eine Steigerung zu „Frail Words Collapse“. Diesem hätte ich fünf, dem neuen Album sechs Punkte gegeben, da das Metal-Blade-Debüt auf Metal.de aber schon sechs Punkte erhalten hat, gebe ich für „An Ocean Between Us“ sieben Zähler, um die Relation zu halten.

17.09.2007
Exit mobile version