Atomwinter - Sakrileg

Review

Die Veröffentlichung des jüngsten Albums aus der ATOMWINTER-Schmiede passt bestens zu den derzeitigen Wetterverhältnissen. Nach einem kurzen Intro blasen und walzen die Göttinger mit bedingungslosem, eiskaltem Death Metal neun Songs über die Hörer*innen weg, dass einem schwindelig zumute wird. Insbesondere der neue Mann am Mikro, ein gewisser F. Bauer sorgt mit den extra tiefen Growls für eine höllische Atmosphäre.

ATOMWINTER drehen die Heizung auf und öffnen die Fenster

Gleichzeitig vereinen ATOMWINTER auf ihrer vierten Platte eine Art Wall Of Sound mit messerscharfem Matsch, was eine Kunst für sich ist. Das Ergebnis ist brutal und fies, ganz so, als würde man bei sperrangelweit geöffneter Balkontür die Heizung aufdrehen. Die Frage stellt sich beim Hören der nicht unbedingt abwechslungsreichen Ansammlung an Death-Metal-Songs, welchen Mehrwert man durch das Besitzen von „Sakrileg“ erwarten kann. Keine Frage, es scheppert, es knallt, es ist schnell und böse. Die Mischung aus Fuzzy-Ultra-Distortion und gurgelnden Vocals erreicht nicht selten eine nervenaufreibende Frequenz, die man mögen muss.

Auf „Sakrileg“ wird außer Abwechslung viel geboten

Technisch betrachtet, bietet „Sakrileg“ natürlich ausgezeichnete Kost mit hemdsärmligen Stampfern, schwedischem Riffing und heulenden Licks. Alles tight, alles super. Irgendwie hat man in Sachen Songwriting aber schnell ein Déja Vu nach dem anderen. Sicher bedienen sich ATOMWINTER dabei nur an den besten Vorbildern, was die geneigte Anhängerschar der alten Schule aber vermutlich schnell zu den Originalen aus den 1990ern greifen lässt. Gleichzeitig finden sich echte Anspieltipps, wie zum Beispiel „The Dark Void“ auf „Sakrileg“.

Wer von bitterbösem, dämonisch angehauchtem Death Metal nicht genug bekommen kann, wird mit der neuen ATOMWINTER-Scheibe nichts falsch machen. Alle anderen sind mit „From Beyond“ aus dem Hause MASSACRE aber bestens bedient oder greifen besser zum Vorgänger „Catacombs„.

03.02.2023

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