Atrocity - Werk 80 II

Review

Des einen Leid des anderen Freud! So oder ähnlich könnte man die Reaktion auf das neue Album der Schwaben ATROCITY beschreiben. Mit dem nicht sehr innovativen Titel „Werk 80 II“ wollen Alex Krull und seine Mannen an das vor elf Jahren erschienene erste Coveralbum „Werk 80“ anschließen. Dies gelingt ihnen soweit auch ganz gut.

Maßgebend hierfür ist die sehr gute Auswahl an alten, poppigen 80er-Hits. Mit auf die Platte haben es Stücke wie „Smalltown Boy“, „People Are People“, „The Sun Always Shines On TV“, „Relax“ oder der ICEHOUSE-Hit „Hey Little Girl“ geschafft. Alles in Allem Hits, welche wirklich Hits waren, und es auch noch heute sind. Die Umsetzung von „Werk 80 II“ ist mehr als gelungen und macht genau da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat.

Sehr erfreulich ist auch die Tatsache, dass man den Songs auf dem neuen Album viel mehr Schub und Härte mit auf den Weg gibt, als es auf „Werk 80“ der Fall war. Man geht sehr viel heftiger ans Werk und setzt auch den einen oder anderen Song wesentlich härter um. OK, ein Vergleich zu den ersten Alben wäre hier nicht unbedingt angebracht, da diese Zeiten bei ATROCITY ohnehin längst Vergangenheit sind. Aber nichtsdestotrotz klingt der neue Longplayer der Band durchgehend belebend.

Auch in stimmlicher und musikalischer Hinsicht gibt es wieder jede Menge zu hören. Seien es die Gastsängerinnen LIV KRISTINE, die gesanglichen Untermalungen der französischen Künstlerin Jensara Swann in „Fade To Grey“, oder die perfekt arrangierten Orchestereinsätze – ATROCITY glänzen auch auf diesem Album mit guten, wenn auch etwas kommerziell ausgelegten Leistungen.

Eines ist sicher, „Werk 80 II“ wird genau so viele Freunde wie Feinde haben. Viele haben die Band schon mit der ersten Coverscheibe abgeschrieben, einige haben dadurch aber auch erst richtig Gefallen an der Band gefunden. Ob Mainstream oder nicht, die Schwaben überzeugen! Und abgesehen von dem kleinen Beigeschmack einer aufgewärmten Idee, rockt dieses Album gut. Vor allem Fans, die schon die Originalversionen gerne mochten und zudem auch einer metallischen Variante nicht abgeneigt sind, sollten hier unbedingt mal reinhören. Es kann sich lohnen.

Dass sich die Geister an „Werk 80 II“ auch innerhalb der Redaktion scheiden, zeigt Philip mit seiner zweiten Meinung, die Ihr unter „Ins Schwarze“ findet. (Links s.u.)

25.02.2008
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