Bad Religion - Age Of Unreason

Review

Wenn das Chaos die Welt zu verschlingen droht, dann sind BAD RELIGION nicht weit. Seit jeher kommentieren die Altpunks das Weltgeschehen auf kluge Weise, verpackt in mitreißende Melodycore-Hymnen. Dieser Tage erscheint mit „Age Of Unreason“ das 17. (!) Album der Band. Satte sechs Jahre hat sich das Quintett dafür Zeit gelassen, so lange wie noch nie.

BAD RELIGION ändern nichts

Bereits nach wenigen Sekunden von „Chaos From Within“ ist klar, dass BAD RELIGION in dieser Zeit nichts von ihrer Schlagkraft verloren haben. Vielmehr klingt das Album nach dem frischen Werk von Mittzwanzigern. Einzig melancholische Songs wie „Lose Your Head“ lassen durchblicken, dass hier gestandene Herren hinter stecken.

Doch egal ob schneller Punkrock-Kracher oder getragener Song: Ihren Trademarks bleiben BAD RELIGION auf „Age Of Unreason“ stets treu. Dazu gehören eingängige Chöre, treibende Beats und ebenso melodisches wie aggressives Riffing. An dieser Formel hält die Band seit fast 40 Jahren fest. Langweilig wird das immer noch nicht.

„Age Of Unreason“ besitzt alte Stärken

Woran das liegt? Ganz einfach: BAD RELIGION garnieren jeden Song mit griffigen Melodien. Dazu gesellt sich immens hohe Spielfreude, von der ein Großteil der Konkurrenz höchstens träumt. Weiterhin lässt die Band den „langsamen Song“ deutlich häufiger zum Zuge kommen als in den frühen Tagen.

Manch einer mag das unter Altersmüdigkeit verbuchen. Tatsächlich sorgt es aber dafür, dass schnelle Punk-Attacken wie „Faces Of Grief“ oder „Old Regime“ noch knackiger wirken als sie ohnehin sind. Und spätestens, wenn Greg Graffins Stimme einsetzt, hat jeder Song auf „Age Of Unreason“ gewonnen. Der Ausnahmesänger hat rein gar nichts von seinem Charisma verloren.

Greg Graffin steht im Mittelpunkt

Seine kritischen, oft humorvoll-ironischen Texte schmettert er so unverblümt wie eh und je ins Mikro. Mit den mitreißenden Refrains von „What Tomorrow Brings“, „Since Now“ und „My Sanity“ sorgt Graffin zudem für eine zukünftige Konzerthighlights.

BAD RELIGION werden in diesem Leben wohl keine musikalische Revolution mehr lostreten. Aber warum auch? Das Erfolgsrezept der Band begeistert Punk-Fans seit knapp vier Dekaden. „Age Of Unreason“ wird daran nichts ändern. In dieser Form dürfen uns BAD RELGION gerne noch ein paar Jahrzehnte mehr erhalten bleiben.

02.05.2019

"Irgendeiner wartet immer."

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