Bad Religion - No Control

Review

Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.

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Die Frage nach dem besten Album in der Geschichte von BAD RELIGION dürften die meisten Punk-Fans wohl mit einem lauten „Suffer“ beantworten. Die 1988 erschienen Platte ist ein unumstößlicher Klassiker, der den Sound der Band für alle Zeit definiert hat. Dabei haben die Jungs nur ein Jahr danach ein weiteres Meisterstück hinterher geschoben. Vorhang auf für „No Control“.

BAD RELIGION haben einen Plan

Das meiste Material für die Platte hat die Band während der Tour zu „Suffer“ geschrieben. Anstatt einen externen Produzenten für die Aufnahmen zu engagieren, übernehmen die Musiker die Sache gleich selbst. Ganz entgegen dem Titel haben BAD RELIGION auf ihrem vierten Album also alles unter Kontrolle. Die Erfolgsformel von „Suffer“ wird dabei im groben wiederholt. In weniger als einer halben Stunde kloppen Sänger Greg Graffin, Gitarrist Brett Gurewitz und ihre Mannen 15 Hymnen runter, die sich irgendwo zwischen Punk Rock und melodischem Hardcore bewegen. Stets eingängig, aber nie zu poppig überzeugen „Big Bang“, „I Want To Conquer The World“ oder der Titelsong mit griffigen Hooklines und knackigen Riffs.

„No Control“ hat mehr zu bieten

Das soll allerdings nicht heißen, dass BAD RELIGION hier bloße Selbstkopie betreiben würden. Mit dem arrhythmischen „Automatic Man“ oder dem lethargischen „Sanity“ gibt es auf „No Control“ auch die ein oder andere Überraschung. Trotzdem werden BAD RELIGION natürlich nicht plötzlich zur Prog-Gruppe, dieses Experiment ist schließlich schon 1983 mit „Into The Unknown“ schief gegangen. Vielmehr fügen sie ihrem bewährten Rezept einfach die richtige Würze hinzu, um es noch geschmackvoller zu machen.

„No Control“ hebt BAD RELIGION auf das nächste Level. Die Kaliforniern sind noch eingängiger, noch griffiger und schlicht noch einen kleinen Ticken besser als je zuvor. 15 Tracks lang perfektionieren sie ihren Sound bis ins letzte Detail. Dementsprechend gut verkauft sich „No Control“ und markiert damit den endgültigen kommerziellen Durchbruch der Band. Zudem rekrutiert der Hitsong „You“ Anfang der 2000er Schaaren neuer Fans, als er Teil des Videospiel-Soundtracks von „Tony Hawk’s Pro Skater 2“ wird. Somit ist „No Control“ gleich in zweifacher Hinsicht ein besonderes Album in der Banddiscografie.

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18.07.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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4 Kommentare zu Bad Religion - No Control

  1. Bluttaufe sagt:

    Ich weiß auch nicht, aber die haben das gewisse Etwas. Liegt es an Greg Graffin seinen nasalen Gesang, der dem Ganzen eine melancholische Note verleiht? Mitnichten! Wobei ich – obwohl ich nicht alle Alben habe – das eine oder andere Album für BAD RELIGION Verhältnisse („No Substance“) eher mau finde
    „No Control“ ist so ein Ding, das knallt von Anfang bis Ende!

    9/10
  2. mgandalf sagt:

    Eines der ganz wenigen Punkalben, das man von vorn bis hinten durchhören kann.
    Kein einziges schwaches Lied.
    Hammergeil

    10/10
  3. der holgi sagt:

    Ich habe diese Platte am Folgetag des Mauerfalls, bei unserem Einfall nach Westberlin, ausgestattet mit den obligatorischen 100 DM Begrüssungsgeld, eben von diesem gekauft, im WOM.

    Damals war ich Gitarrist und Sänger einer Hardcore-Punk-Band, und neben No Control musste somit noch ein Mikrophon her, was im Gegensatz zur LP ein Totalreinfall war; ein Mic ausm Supermarkt für nen 20er so weit ich mich erinnere, aber das ist eine andere Geschichte, und leider sehr peinlich 🙂 Egal….

    Für mich ist No Control DIE Bad Religion Scheibe, Melodien bis zum Abwinken, Tempo, geile Texte. Was ReignBlood für Slayer ist No Control für Bad Religion, der Höhepunkt des Schaffens.

    Nichts davor, und vor allem nichts danach im Katalog von BR hat dies getoppt.

    Kurz: No Control ist die musikalische Untermalung einer revolutionären Epoche in meinem Leben, und ich werde ein jedes mal beim Anhören, auch heute noch, um Jahrzehnte zurück versetzt.

    10/10
  4. dan360 sagt:

    Unzählige Male gehört und definitiv unter meiner Top 10 der besten Alben of all time!

    10/10