Baest - Necro Sapiens

Review

BAEST haben sich seit Gründung ja einen guten Namen gemacht – live ist die Truppe aus Aarhus im Nachbarland Dänemark richtig gut eingespielt, und die bisherigen Alben ließen schon eine deutliche Steigerung erkennen, was auch auf unserer Seite für ihr letztes Album „Venenum“ in eine ziemlich hohe Wertung mündete. Allerdings ließen die deutlich vorhandenen Parallelen zu Songs altgedienter Bands und damit die etwas zu wenig ausgeprägte eigene Note noch genügend Raum für Verbesserungen – ein Umstand, den BAEST aber mit ihrem neuen Album „Necro Sapiens“ angegangen sind.

BAEST sind richtig gut eingespielt

Denn ganz so offensichtlich haben sich die dänischen Death-Metal-Spezialisten nicht mehr bei den Vorbildern bedient. Okay – sie finden MORBID ANGEL immer noch stark, was man Stücken wie „Genesis“ und „Purification Through Mutilation“ anhört. Und den todesmetallischen Double-Bass-Flow des Titeltracks haben sie offensichtlich mit BLOODBATH gemein. Manchmal klingt auch ein wenig DEATH durch, aber erstens hatte man das schon vor dreißig Jahren ganz anderen Bands nachgesagt und zweitens geht das doch eher als Verwandtschaft durch und nicht als Kopie.

Vielmehr steht dann auch ein anderes Merkmal bei „Necro Sapiens“ im Vordergrund: Dass BAEST die neun Tracks (plus Intro) nämlich gekonnt runterzocken und dabei ziemlich schmissige Songs erschaffen haben. Das Album macht Spaß und klingt gleichermaßen erwachsen und selbstbewusst. Einfach weil die Musiker so gut sind und man als Hörer jederzeit das Gefühl hat, dass sie deswegen keine Kompromisse eingehen müssen. Sie machen wirklich in jedem Tempo eine gute Figur, wie beispielsweise das zunächst hinterhältig schleichende „Czar“ schön aufzeigt, wenn der Drummer die Zügel fester anzieht. Alles hört sich schön flowig an und ist vielseitig. Hinzu kommt die Darbietung von Frontgrunzer Simon Olsen, die von Anfang bis Ende überzeugt.

„Necro Sapiens“ ist eine runde Sache

Da der Sound außerdem schön kraftvoll und differenziert tönt, ohne unangenehm auf Loudness getrimmt zu sein, ist „Necro Sapiens“ eine durchweg runde Sache. Ein Album, das man als Hörer nicht notwendigerweise in einem Durchgang erfassen kann, denn dafür offenbart es auch danach noch Details. Ein Album, das wächst und das einem auch nach dem fünften Durchgang ein Grinsen aufs Gesicht zaubert. Wer also auf gediegenen Death Metal steht, wird mit „Necro Sapiens“ ziemlich fett bedient.

12.03.2021

- Dreaming in Red -

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