Beseech - Drama

Review

Wie der Titelalbum schon sagt, reflektiert das mittlerweile vierte Werk des schwedischen Sextetts die dunklen Seiten des Innerselfs eines Menschen. „Drama“ bietet uns abwechselungsreiche, groovige Kompositionen, die im Vergleich zu den Vorgängern etwas experimenteller ausgefallen sind, auch wenn die Jungs recht konsequent ihr Schaffen fortsetzen. Atmosphärisch, melodisch mit ohrwurmartigen Refrains und das Ganze wird noch mit ausdrucksstarken männlichen Vocals ergänzt, die dem Sound ihre Melancholie und Düsterheit verleihen und die effektiv mit der erotischen Stimme von Lotta zusammenarbeiten. So zeigen uns BESEECH, wie man Männer- und Frauengesang effektiv einsetzt. Die Sängerin schmückt das instrumentale Spiel mit ihrer atmosphärischen Stimme und haucht in die Stücke eine Lichtportion ein um somit mit den Dunkelheit ausatmenden männlichen Vocals einen interessanten Kontrast und zugleich harmonische Ganzheit zu erschaffen. Musikalisch klingt „Drama“ nie bedrückend depressiv, sondern melodisch melancholisch, so dass man „schön“ als wohl passendes Wort verwenden kann. Die Songs besitzen Hitpotential, unter denen besonders der Opener hervorzuheben wäre, und rocken ordentlich, um uns aber gleichzeitig in den sanft atmosphärischen Parts zu wiegen. Ein ordentliches Scheibchen, auf dem auch Soundtechnisch alles im grünen Bereich ist, doch etwas Spektakuläres wird uns hier nicht geboten. Fehlende Innovationskraft und Melodien zum mitträllern und mitpfeifen, die man schon zig Mal gehört hat, lassen die Band nicht stärker als viele, viele andere Gruppen im Gothic Bereich glänzen und lassen sie eher im Schatten bleiben.

19.02.2004
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