Biohazard - Uncivilization

Review

In Zeiten, wo Metal-Rap-Crossover sich in Form des ‚New-Metal-Hypes‘ zum Trend wächst und entsprechende Bands von ‚heute auf morgen‘ zu Plattenmillionären mutieren, ist es irgendwie beruhigend, daß alte Hasen wie BIOHAZARD sich nicht aus dem Business drängen lassen. Als sie noch vor kurzem von ihrem Label gedroppt wurden standen sie scheinbar wieder dort, wo sie vor über einer Dekade schon waren. Jetzt mit neuer Company im Rücken und neuem Gitarristen wagen sie einen Neuanfang und setzen auf Kontinuität. Schon der Opener „Sellout“ macht klar wofür sie anno 2001 stehen. Ein schwerer Groover, dessen Zeilen auch thematisch wie die Faust aufs Auge zu ihrer Situation passen. Sie betreiben keinen Sell-Out, sondern verstehen sich als feste Größe, die den Hypes zu trotzen vermag. Das Album „Uncivilization“ basiert auf ihrem ganz eigenen Mix aus Hardcore, Metal und Hip-Hop. Sie bleiben damit ihrer Linie treu und machen damit nichts falsch. Erstaunlich ist das Aufgebot an Gästen. Phil Anselmo kreischt wie ein Irrer auf „HFFK“, HC-Urgestein Roger Miret und Jamie Jasta gesellen sich auf „Unified“ dazu, Pete Steele gibt ein kurzes Gastspiel im Intro zu „Cross The Line“, Sen Dog steuert seine Raps bei, Sepultura und sogar die Typen von Slipknot tauchen auf diesem Album auf. Allerdings setzen BIOHAZARD selbst die Akzente und knüpfen einen durchgängigen Wut-Faden durch das ganze Album. Es wird gegroovt, gebrettert und es gibt auch melodische Momente zu hören. BIOHAZARD legen hier ein gelungenen Teil vor, daß auf ganzer Linie überzeugen kann. Kaum Neuerungen und doch abwechslungreich, genau so wie man es von ihnen erwarten sollte. Es ist zwar nicht ihr bestes Album, aber vielleicht ihr wichtigstes.

09.12.2001
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