Cast The Stone - Empyrean Atrophy

Review

Für Freunde des gepflegten schwedischen Todesmetalls ist es natürlich die reinste Offenbarung, wenn eine Kapelle ganz offensichtlich das Schaffen von Großmeister Dan Swanö tief verinnerlicht hat. Und genau diese Gourmets werden „Empyrean Atrophy“ ziemlich sicher richtig mögen. Stolze dreizehn Jahre nach ihrem Debüt „Dark Winds Descending“ spendieren uns CAST THE STONE endlich mal wieder zumindest eine neue EP.

Neues von Dan Swanö? Nein, es sind CAST THE STONE

Der Auftakt „As The Dead Lie“ bietet gleich mal nicht nur richtig guten schweren Death Metal, sondern kommt vor allem ungemein lässig rüber. Der feine Groove und die coolen Ideen erinnern immer wieder etwas an ILLDISPOSED, und natürlich vor allem an spätere EDGE OF SANITY gemixt mit frühen OPETH. Das etwas ruhigere und melodischere „The Burning Horizon“ weiß vor allem mit seinen progressiven Parts zu gefallen, der Track wächst und wächst. Jaja, so könnte CAST THE STONE auch durchaus eine Swanö-Band sein, sowohl in Bezug auf den musikalischen Ansatz als auch teilweise beim Gesang. Dieser lange Song ohne Längen macht richtig Laune und deckt fein ein breites Spektrum ab. Das akustische Intermezzo „Standing In The Shadows“ passt zur Vielfalt dieser Scheibe, so etwas hatten wir ja hier noch nicht. Das ist jetzt nicht unbedingt spektakulär, aber durchaus nett gemacht.

Der zunächst flotte Kracher „A Plague Of Light“ wechselt gelungen ins melodische Midtempo. Hier servieren die Herren immer wieder überraschende Wendungen, Abwechslung wird also auf dieser EP definitiv groß geschrieben. Der anschließende Titelsong drückt so richtig schwer. Man hat ständig das Gefühl, als würde sich jeden Moment das Ventil öffnen. Und genau das tut es dann auch, stark gemacht! Zum Abschluss covern CAST THE STONE dann schließlich noch Dan Swanös altes Projekt INFESTDEAD. Das passt nicht nur voll ins Bild, sondern beschert der Band auch Bonus- und Sympathiepunkte. Denn „Jesusatan“ ist einfach nur ein schweinecooler Song, ein feines kleines Massakerchen.

Feiner Death Metal, lässig und progressiv

Und dann ist die Scheibe auch leider schon durch, verdammt schade, das war doch viel zu kurz… Aber für eine EP ist die Spielzeit natürlich durchaus angemessen. CAST THE STONE haben vor allem Dan Swanö ausgiebig studiert und folgen dem Meister, allerdings durchaus auf eigenen Wegen. Das der letztlich auch die Produktion von „Empyrean Atrophy“ übernommen hat, rundet das absolut stimmige Gesamtbild passend ab. Bitte möglichst rasch Nachschub davon, und bloß nicht wieder so lange damit warten…

21.08.2018
Exit mobile version