Centinex - Subconcious Lobotomy (vII MCMXCIX)

Review

Als CENTINEX 1992 ihr Debütalbum „Subconcious Lobotomy“ auf den Markt brachten, hatten sie eigentlich alles richtig gemacht: Die Band lag mit ihrem primitiven und straighten Death Metal Stockholmer Machart voll im Trend der Zeit, hatte neun Tracks am Start, die nicht schlechter waren als die der Konkurrenz, und als Sahnehäubchen gingen die Jungs standesgemäß ins Sunlight Studio, wo Produzent Tomas Skogsberg dem Album den letzten Feinschliff gab.

Und dann das: Dummerweise hatten CENTINEX bei einem Plattenlabel angeheuert, das sein Schicksal quasi schon im Namen trug: Underground Records. 1000er Auflage des Albums, und dann Sense. Jegliches Durchstarten war somit hinfällig, und so krebsten CENTINEX die nächsten Jahre im Death-Metal-Underground herum, bis sie sich einigermaßen etablieren konnten. Was allerdings auch an der Musik lag, denn während andere Bands immer softer wurden oder anderes Terrain ausloteten, blieben CENTINEX stets dem knalligen Death Metal treu.

Davon zeugt auch heute noch „Subconcious Lobotomy“: CENTINEX verstanden sich auf den Stockholmer Todesblei, hatten die gleichen Effektgeräte an der Gitarre hängen und gingen in das gleiche Studio wie die Kollegen… und fast schon könnte man eine gewisse Gleichförmigkeit monieren, wenn nicht der Produktion eine gewisse Zeitlosigkeit anhaften würde und die neun Songs so verdammt schmissig wären. In dem selbst gesteckten Rahmen waren die Schweden sogar vergleichsweise vielseitig: Da gibt es mal Aktustikgitarren als Songintro („Dreams Of Death“), weiblichen Gesang („Orgy In Flesh“) und beim kriechenden Rausschmeißer „Until Death Do Us Part“ (sic!) dezente Keyboarduntermalung.

Die nun vorliegende Neuauflage „Subconcious Lobotomy (vII MCMXCIX)“ hat nicht nur ein Remastering von Sverker Widgren (Necromorbus Studio) spendiert bekommen, sondern beinhaltet zudem die drei Songs der EP „Apocalyptic Armageddon“ aus dem Jahr 2000. Dieser Zusammenschluss geht als Bonus in Ordnung, erscheint aber nicht ganz logisch, da zwischen beiden Veröffentlichungen doch eine größere Zeitspanne liegt, und rein soundmäßig fügen sich die Songs auch nicht so ganz zusammen. Dennoch: „Subconcious Lobotomy (vII MCMXCIX)“ enthält darüber hinaus ein nettes neues Coverartwork aus der Zeichenfeder von Mark Riddink sowie nostalgische Linernotes vom ehemaligen CENTINEX-Bassisten Martin Schulman. Insgesamt also ein Release, mit dem man nichts verkehrt macht.

15.11.2013

- Dreaming in Red -

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