Chimaira - Resurrection

Review

Was haben CHIMAIRA getönt, als sie ihr gleichnamiges Album 2005 herausgebracht haben. Es sei das ultimativste, was die Band im Stande sei zu leisten, das Spiegelbild dessen, warum sie als Freunde und Musiker ursprünglich zusammengefunden haben. Zum ersten Mal hätten sie sich wie eine Band gefühlt – deshalb der Titel des Albums. Anno 2007 hört man die Leiher – als hätte es „Chimaira“ nie gegeben – schon wieder. Mit altem und neuem Schlagzeuger Andols Herrick an Bord, der oft mehr Gegenstand eines Politikums als Musiker zu sein scheint, schauen die US Amerikaner in „Resurrection“ mit Blick zurück nach vorne.

Im falschen Film? Beim Vorgänger noch penibelst darauf achtend, dass Effekte und Samples nur sehr dezent den Sound unterstreichen, vollzieht die Band hier fast einen U-Turn. Nicht nur sind fast alle Songs wieder deutlich kürzer geworden, auch schreiende Frauen, zuschlagende Türen, Schüsse und eine so genannte Ätherwellengeige dürfen dabei helfen, das Material zu untermalen. Auch hat Mark Hunter die Kritik an seinem monotonen Vortrag auf dem Vorgänger zu Herzen genommen und deutlich mehr Abwechslung eingebracht. Diese sucht er aber, zusammen mit Chris Spicuzza an den Keys, zu selten in Clean Vocals und dafür umso mehr im Sprechgesang, was in „Killing The Beast“ seinen negativen Höhepunkt findet. Der Hörer ertappt sich bei dem Gefühl, eher Teil eines Filmplots als eines Songs zu sein. Das Gequatsche bringt den Motor ins Stocken („End It All“).

Obwohl sich die durchschnittlichen Songs auf „Resurrection“ zu stark häufen, um den selbst gesteckten Ansprüchen absoluter Spitzenqualität gerecht zu werden (z.B. das wenig erquickende „Needle“), so kann man das Album drehen und wenden wie man will: Es ist und bleibt ein typisches, gutes CHIMAIRA Album, bei dem sich der Testosteronspiegel zu Gunsten einer aggressiven Grundstimmung anhebt („Black Heart“) und vom Soundgewitter auf Händen tragen lässt („No Reason To Live“). Die Doublebass wird den Mob im Pit genauso zum Kochen bringen, wie die sägenden Thrash-Salven. Das ist sicher.

Besonders aber stechen zwei Songs hervor, die eben etwas mehr als das vermitteln wollen. Neben „Empire“, das schon fast einen melodischen Black Metal Anstrich aufweist, darf sich das zehnminütige „Six“ getrost als Höhepunkt der Scheibe bezeichnen. Es trägt alles in sich, was CHIMAIRA ausmacht. Mit großem Spannungsbogen beginnend, prescht der Song wie eine panische Büffelherde über Stock und Stein, um einen dann mit einem ausschweifenden entspannend-erfrischenden Teil die Sonne ins Herz zu lassen. Starke 7/10 Punkte für ein abwechslungsreiches Album.

21.03.2007
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